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Ein großer Name, ein kleiner Kennedy.

Foto: Charles Dharapak/AP/dapd

Sie sind wieder da. Mit Joe Kennedy hat der demokratische Polit-Clan des ehemaligen Präsidenten wieder eines seiner Mitglieder mit einem politischen Mandat nach Washington geschickt. Der rotblonde 31-Jährige wird die Interessen des 4. Wahlbezirkes von Massachusetts im neu gewählten Repräsentantenhaus vertreten. Er übernimmt den Sitz von Barney Frank, der diesen mehr als 30 Jahre inne hatte und nun in Rente geht. Damit ist nach einer zweijährigen Pause wieder ein Kennedy in Washington: 2010 hatte Patrick, der Sohn von Ted Kennedy, nicht erneut für einen Sitz im Repräsentantenhaus kandidiert.

Joe Kennedy heißt mit vollem Namen Joseph Patrick Kennedy III. Sein Großvater war Robert F. "Bobby" Kennedy und dieser wiederum einer der Brüder von JFK. Bobby Kennedy war Justizminister, Sentator und 1968 aussichtsreichster demokratischer Präsidentschaftskandidat. 1968 wurde Bobby genauso wie sein Bruder Opfer eines Attentates.

Bevor Joe Kennedy im Februar dieses Jahres seine Kandidatur bekanntgab, arbeitete er als Assistent des Bezirksstaatsanwaltes in Middlesex County. 

Vorzeigepolitiker

Kennedy hat alle Stationen absolviert, die zur Ausbildung in der US-amerikanischen Politelite zählen. Nach dem Besuch einer Privatschule studierte er in Stanford Arbeitsingeneurswesen und ging anschließend nach Harvard um Jus zu studieren. Die offiziellen Lebensläufe versuchen ihn als Juristen mit einer sozialen Ader zu porträtieren. In Harvard habe er viel Zeit im Legal Aid Bureau verbracht. Eine Einrichtung, die kostenlosen Rechtsbeistand anbietet. Um das soziale Engagement des Sprösslings zu unterstreichen, wird sein zweijähriger Aufenthalt für das Peace Corps in der Dominikanischen Republik hervorgehoben. 

Unter Beobachtung

Joe Kennedy bekam in seinem Wahlkreis 60 Prozent der Stimmen und wird in den kommenden vier Jahren beweisen müssen, ob in ihm mehr steckt als ein schönes, junges Gesicht und ein bekannter Name. (mka, derStandard.at, 8.11.2012)