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Hitlers Geburtshaus in Braunau.

Foto: Reuters/Ebenbichler

Moskau/Braunau am Inn - Der russische Abgeordnete Franz Klinzewitsch von der Regierungspartei Einiges Russland will das Geburtshaus von Adolf Hitler im oberösterreichischen Braunau am Inn kaufen, um es dann abzureißen. Klinzewitsch wolle die für den Kauf nötige Summe von rund zwei Millionen Euro sammeln, sagte seine Sprecherin Victoria Suchowa am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in Moskau. Hitler war am 20. April 1889 in Braunau geboren worden.

Der kommunistische Abgeordnete Wadim Solowiew unterstützt die Idee. Alles was mit dem Andenken des Faschismus zu tun habe, müsse von der Erdoberfläche verschwinden, sagte Solowiew der Tageszeitung "Iswestija". Er wolle mit seinen Parteikollegen an dem Hauskauf teilnehmen. Der geplante Abriss könnte sich allerdings als schwierig herausstellen: Das Haus steht unter Denkmalschutz.

Diskussion um Nutzung

Um das Hitler-Geburtshaus war Ende September in Braunau eine Diskussion entbrannt. Während Bürgermeister Hannes Waidbacher (VP) einer Wohnnutzung des Gebäudes offenbar den Vorzug gegenüber einer Gedenkstätte geben wollte, plädierte die Grüne Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr für ein "Haus der Verantwortung" und dafür, dass der Bund die Immobilie kauft. Auch die SPÖ Braunau sprach sich gegen die Pläne des Bürgermeisters aus, das Hitler-Geburtshaus als Wohngebäude zu nutzen. Bezirksparteivorsitzender Harry Buchmayr befürchtete, dass dieses Angebot die falsche Klientel ansprechen könnte und plädierte ebenfalls für einen Ankauf durch die öffentliche Hand.

Das Haus war in der Vergangenheit als Bibliothek, als Schule, als Bank und schließlich als Betreuungseinrichtung für Behinderte genutzt worden. (APA/red, 8.11.2012)