Nach dem Massaker an 34 streikenden Bergarbeitern in der südafrikanischen Marikana-Platinmine erhebt ein Untersuchungsausschuss nun schwere Vorwürfe gegen die Einsatzleitung: Mehrere Bilder, die die Polizei den Ermittlern zur Verfügung stellte, sollen manipuliert worden sein.

Auf zwei unmittelbar nach dem blutigen Polizeieinsatz entstandenen Aufnahmen sind die Leichen unbewaffneter Bergleute zu sehen. Etwas später entstandene Bilder zeigen die gleichen Körper, allerdings sind auf diesen Fotos eine Machete mit gelbem Plastikgriff und mehrere Speere zu sehen.

Sanitäter sollen Waffen weggeräumt haben

Der Polizist Apollo Mohaki, der an der Spurensicherung beteiligt war, erklärte vor dem Ausschuss er könne sich selbst nicht erklären, wie die Waffen an den Tatort gelangt seien. Sein Anwalt spekulierte, die Waffen seien möglicherweise beiseitegelegt worden, um Sanitätern zu ermöglichen, Erste Hilfe zu leisten.

Der Fall sorgt seit Monaten in Südafrika für Aufruhr. Augenzeugen des Polizeieinsatzes und Opferanwälte, die Zugang zu Obduktionsberichten haben, werfen den Beamten außerdem vor, fliehende Bergarbeiter in den Rücken geschossen zu haben. Ein kürzlich veröffentlichtes Video zeigt Polizisten, die neben den Toten lachen und scherzen. Die Polizei gibt an, sie habe zum Selbstschutz das Feuer auf die Streikenden eröffnen müssen. (red, derStandard.at, 7.11.2012)