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Die Kassette könnte schon bald ein Comeback feiern. Als Speichermedium für große Datenmengen.

Chris Wickham von Reuters hat sich Gedanken darüber gemacht, warum die Kassette so schnell wie vermutet nicht aussterben wird. Der einfachste und einleuchtende Grund ist, dass die Kassette immer noch eine der billigsten und sichersten Varianten ist, um Daten zu speichern.

35 Terabyte Speicher

Bei IBM versuchen Wissenschaftler die als veraltet bezeichnete Technologie für die nächsten Jahre noch am Leben zu erhalten. Der Energiefresser Festplatte setzt Unternehmen finanziell zu, vor allem, wenn es um riesige Datenmengen  Bei großen Datenmengen würde man sich deshalb nach Alternativen umsehen. In der Schweiz setzt man bei IBM Research deshalb auf eine neue Entwicklung: Kassetten, die nur 10 x 10 x 2 Zentimeter groß sind, sollen Datenmengen von 35 Terabyte speichern können.

Sauber, aber langsam

35 Terabyte Speicherplatz. Das entspricht laut Wickham einer Bibliothek, deren Bücherregale insgesamt 400 Kilometer lang wären. Die Technologie sei zudem die sauberste. Eine Kassette, die nicht genutzt wird, verbraucht fast null Energie. Lediglich zum Lesen und Schreiben braucht die Kassette eine minimale Menge an Strom. Ein Nachteil ist allerdings, dass man manuell auf die Daten zugreifen muss. Doch die meisten Unternehmen nehmen die Verzögerungen, die dadurch enstehen, in Kauf. Justiz-Archive oder Unternehmensunterlagen haben oft mit großen Datenmengen und riesigen Back-Ups zu kämpfen.

Verdreifachung der Kapazität

Laut Reuters wird geschätzt, dass etwa 400 Exabyte an Daten auf Kassetten gespeichert werden. Mit der neuen Kassette von IBM, die gemeinsam mit Fuji Film entwickelt wurde, kam auch eine neue Nanopositionierungstechnologie ins Spiel, die es erlaubt, Daten mit einer Genauigkeit von zehn Billionstel eines Meters zu lesen und zu schreiben. Die Kapazität soll in Zukunft auch von 29,5 Milliarden Bits pro Quadratinch auf 100 erhöht werden.

Erstes Projekt

Eines der ersten großen Projekte, die mit der Technologie arbeiten, ist das Square Kilometre Array: Ein Teleskop, das den Himmel von Südafrika und Australien aus abscannt. Die Dabei enstehenden Datenmengen sollen allein mit dem Projekt etwa zehn Mal höher sein als der des gesamten globalen Internets. (red, derStandard.at, 18.11.2012)