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THQ-Spitzen Bilson und Farrell wollen den Konzern noch retten.

Foto: REUTERS/Danny Moloshok

Nach Bekanntgabe des aktuellen Geschäftsberichts hat die Aktie des Spielherstellers THQ um 50 Prozent an Wert verloren. Der seit Jahren in den roten Zahlen befindliche Konzern hat es trotz Kosteneinsparungen, Umstrukturierungen und Entlassungen nicht geschafft, auf Gewinnkurs zurückzukommen. Der Verlust betrug im vergangenen Quartal 21 Millionen US-Dollar, der Börsenwert des  sank auf 1,57 Dollar pro Anteilsschein.

Massive Schwierigkeiten

Anfang des Jahres kündigte der Herausgeber Maßnahmen an, um auf der NASDAQ gehandelt werden zu können. Die Börse sieht für Aktien einen Mindesthandelspreis von 1 Dollar vor, fällt der Wert unter die 1 Dollar-Marke, wird das Unternehmen nicht mehr im Index geführt.   

Neben den bestehenden Verlusten stimmte auch der Ausblick des Konzerns die Anleger pessimistisch. THQ kündigte an, die Erscheinungszeiträume der Titel "South Park: The Stick of Truth", "Company of Heroes 2" und "Metro: Last Light" zu verschieben. Damit entgehen dem Unternehmen für die nahe Zukunft weitere wichtige Einnahmequellen.

Keine rosigen Aussichten

Um das Schiff zurück auf Kurs zu bekommen, wurde nun die Unternehmungsberatungsagentur Centreview Partners engagiert, um "strategische und finanzielle Alternativen" zu evaluieren. Centreview fungierte zuvor unter anderem als Berater für den Pharmakonzern Pfizer und dessen Verkauf der Ernährungssparte an Nestle für 11,85 Milliarden Dollar.

In einem Schreiben an Investoren betonte Wedbush Morgan-Analyst Michael Pachter den Ernst der Lage. "Die zusätzlichen Verzögerungen, die Engagierung von Finanzberatern und die Ablehnung von Fragen bekräftigen unsere Skepsis, dass der Umschwung noch gelingen kann, bevor die Barreserven aufgebraucht sind." Pachter wies überdies auf den Teufelskreis hin, in dem sich THQ befindet. Durch weitere Kosteneinsparungen schrumpfen die Budgets für neue und aktuelle Projekte, was zu schlechteren Spielen und in Folge dessen zu schwächeren Verkäufen und Einnahmen führen dürfte. Die Rettung des Konzerns vor dem Bankrott könnte schlussendlich vielleicht nur ein Verkauf bewerkstelligen - sofern sich ein Interessent findet. (zw, derStandard.at, 7.11.2012)