Washington/Miami - Der wiedergewählte US-Präsident Barack Obama wird die Zahl von 365 Wahlmännerstimmen aus dem Jahr seiner ersten Wahl 2008 nicht mehr erreichen können. Obama lag am Mittwochmorgen bei 303 Wahlmännerstimmen, wie die US-Fernsehsender berichteten. Es fehlte nur noch der Staat Florida mit 29 Stimmen, wo weiter ausgezählt wurde. Dort wurde die Auszählung der Stimmen zunächst gestoppt. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen erreichte Präsident Barack Obama in dem südöstlichen Staat nach offiziellen Angaben aus der Nacht zu Mittwoch 49,85 Prozent, auf seinen republikanischen Herausforderer Mitt Romney entfielen demnach 49,29 Prozent. Auf die Wiederwahl Obamas hat das Ergebnis keinen Einfluss mehr.

Florida ist der letzte US-Staat, aus dem das Ergebnis nun noch aussteht. Im Wahlmännergremium, das Obama nach der Wahl noch zum Staatschef küren muss, hat Florida 29 Stimmen zu vergeben. Da Obama im Rest der USA allerdings bereits 303 der 538 Wahlmänner auf sich vereinen konnte, ist ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen. Romney kommt bisher auf 206 Wahlmännerstimmen. Für den Gesamtsieg genügen 270 der Stimmen.

Obama konnte bei seiner Wiederwahl zwar die urbanen Wählergruppen ansprechen, war außerhalb der Städte aber ohne Chance. Nach einer Untersuchung des Senders CNN votierten in ländlichen Gebieten nur 39 Prozent für Obama, aber 59 Prozent für seinen Herausforderer Mitt Romney. In den Vorstädten war das Verhältnis deutlich ausgeglichener, aber mit 48 zu 50 immer noch zu Ungunsten Obamas.

Die Weißen haben 72 Prozent der Wähler ausgemacht - und sie haben zu 59 Prozent für Romney gestimmt, für Obama nur 39 Prozent - fünf Punkte weniger als vor vier Jahren. Interessanterweise hat Obama zwar bei den Frauen gewonnen, betrachtet man jedoch die weißen Frauen separat, ergibt sich ein Verhältnis von 42 zu 56 gegen Obama. Bei den Latinos - Männer wie Frauen - stimmten hingegen 71 Prozent für Obama, nur 27 Prozent für den Herausforderer. (APA, 7.11.2012)