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Auf Weihnachtsmärkten und in ganzjährig geöffneten Gastgärten beliebt: Das Heizschwammerl.

Foto: AP Photo/Franka Bruns

Wenn Gastgärten auch bei Minusgraden gut besucht sind, steht meistens ein Heizstrahler darin. Die im Volksmund als Heizpilze bezeichneten Geräte bringen ernstzunehmende Folgen für Umwelt und Energieressourcen mit, meint der Unternehmer und ehemalige Grünen-Funktionär Günter Strobl. Über eine Online-Petition will er die Bürger und in der Folge die Politik von einem Verbot der Strahler überzeugen.

"Heizpilze und andere Formen der Außenheizung sind eine unglaubliche Energieverschwendung. Insbesondere vor Lokalen hat die Anzahl dieser Außenheizungen in den letzten Jahren stetig zugenommen. Ein einziger Heizpilz kann bis zu 14 Kilowatt Leistung benötigen - das entspricht der Heizleistung für eine über 100 Quadratmeter große Wohnung", erklärt Strobl auf der Petitionswebsite change.org. Darüber will Strobl 10.000 Unterschriften und per Nationalratsbeschluss ein österreichweites Verbot der "sinnlosen Energieverschwender" erreichen.

Kleinwagenäquivalent

Wie viele Heizschwammerl pro Winter in Österreich aufgestellt werden, ist mangels Genehmigungspflicht nicht bekannt. Laut Strobls Beobachtung sind es aber zu viele. Weil die Strahler nicht nur viele Ressourcen verbrauchen, sondern pro Stunde auch bis zu 3,5 Kilogramm Kohlendioxid abgeben, ruft der Unternehmer zu einem Boykott der Lokale und dem "Führen einer schwarzen Liste" auf. Immerhin entspreche diese Belastung an Treibhausgasen einem Kleinwagen, der im Jahr 20.000 Kilometer unterwegs ist, rechnet Wolfgang Khutter, stellvertretender Leiter der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), in einem Bericht von diepresse.com vor.

Eine private Schwarzliste für Wien hat Strobl in Form eines Qype-Guides bereits gestartet - darunter sind prominente Innenstadtlokale wie das Café Landtmann und Plachuttas Gasthaus zur Oper sowie der halbe Naschmarkt. Bis Dienstagnachmittag hatte Strobl etwas mehr als 600 Mitzeichner von seiner Petition überzeugt, mehr als 9.300 weitere will er noch erreichen. (red, derStandard.at, 6.11.2012)