Teheran - Irans Reformer wollen bei der Präsidentenwahl 2013 als Einheit antreten. Hochrangige Mitglieder der Bewegung, deren Galionsfiguren Mir Hossein Moussavi und Mehdi Karroubi seit 2009 schrittweise entmachtet und unter Hausarrest gestellt wurden, werden heute, Montag, den zweitmächtigsten Mann des Iran und Chef des Schlichtungsrates, Ayatollah Ali Akbar Hashemi Rafsanjani, in Teheran zu Beratungen für die bevorstehende Präsidentschaftswahl treffen.

Rafsanjani hatte die Reformer bei der Präsidentschaftswahl 2009 indirekt unterstützt und war so selbst in Bedrängnis geraten. Da sich Irans Oberster Führer Ali Khamenei nun aber von dem Amtsinhaber, Präsident Mahmoud Ahmadinejad, der nach zwei Amtsperioden 2013 nicht mehr kandidieren darf, und den ihm nahestehenden Personen distanziert hat, hat Rafsanjani Khamenei das Versprechen abgerungen, die Reformer bei der kommenden Wahl nicht an einer Teilnahme zu hindern.

Wahlen gut vorbereiten

Wie die "Tehran Times" berichtet, hat der Sprecher der Reformbewegung, Majid Mohtashami, in einem Interview mit der Agentur Mehr News Agency am Sonntag zudem bekräftigt, dass auch weitere Treffen mit hochrangigen Reformern geplant seien, um den Wahlgang aus Sicht der Reformer am 14. Juni 2013 gut vorzubereiten.

Mohtashami, der auch der Generalsekretär der Freiheitspartei ist, informierte darüber, dass sich Mitglieder bei ihrer jüngsten Sitzung darauf verständigt hätten, dass es zum Wohle des Landes nötig sei, bei den kommenden Wahlen anzutreten.

Wunschkandidat der Reformer sei Ex-Präsident Mohammad Khatami (1997-2005), den man derzeit versuche, zu einer Wiederkandidatur zu bewegen. Sollte Khatami ablehnen, dann wolle man aber Geschlossenheit zeigen und nur einen einzigen Kandidaten nominieren, so Mohtashami weiter. (APA, 5.11.2012)