Wien/Jerusalem/Ramallah - FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache hat im Rahmen einer Nahost-Sondierungsmission in den vergangenen Tagen in Israel und dem Westjordanland Gespräche mit "höchstrangigen" israelischen Politikern "auf inoffizieller Ebene" sowie mit palästinensischen "Scheichs und Repräsentanten" geführt, wie der freiheitliche Parlamentsklub am Samstag in einer Aussendung mitteilte. Auf beiden Seiten herrsche der "starke Wunsch nach Frieden", doch der Oslo-Prozess werde vielfach als gescheitert betrachtet, wurde Strache zitiert. Ein Zugehen von Israelis und Palästinensern aufeinander bedürfe der Unterstützung durch die internationale Staatengemeinschaft.

Der FPÖ-Chef, der sich auf europäischer Ebene um einen politischen Beitrag zur Befriedung bemühen will, erklärte, dass Österreich "durch die Aktivitäten des früheren Bundeskanzlers Bruno Kreisky noch immer ein sehr positives Bild im Nahen Osten" habe, das genutzt werden müsse. "Strache will an diese positive Rolle unseres kleinen neutralen Landes anknüpfen und einen Beitrag für eine möglichst friktionsfreie Zukunft im Nahen Osten leisten", hieß es in der Aussendung. Begleitet wurde der Parteichef von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky, dem Wiener Stadtrat David Lasar, der sich im Vorjahr im Libyen-Konflikt engagiert hatte, und Ex-Volksanwalt Hilmar Kabas.

Strache unterstrich das "unbestrittene Existenz- und Selbstverteidigungsrecht Israels gegen konkrete Bedrohungen" und betonte, dass die FPÖ "vehement gegen jegliche Form von Diffamierung, Totalitarismus und Antisemitismus" auftrete. Die "moderne Form von Antisemitismus" manifestiere sich im radikalen Islam, "welcher leider immer wieder durch linke politische Kräfte in Europa und vor allem auch in Österreich verharmlost" werde.

Laut Klub-Aussendung gab es auch eine Zusammenkunft "im Herzen des jüdischen Siedlergebietes in Samaria, an der auch zahlreiche Palästinenser teilnahmen". Bereits 2010 hatte Strache zusammen mit Vertretern europäischer Rechtsaußenparteien Israel und israelische Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten besucht. (APA, 3.11.2012)