Der aktuelle Camaro ist ein Sportwagen mit ausreichend Power. Und er blickt auf eine lange Tradition zurück. 1967 kam der erste auf den Markt. Wir machten eine Zeitreise

45 Jahre und ein paar Welten liegen zwischen den beiden Modellen, dem ersten aus dem Jahr 1967 und dem aktuellen Modell von 2012. So viel hat sich aber auch nicht geändert: Immer noch ein Benzin-Verbrennungsmotor, immer noch vier Räder, immer noch ein Lenkrad. Heute natürlich mit Navigation und allem Schnickschnack, aber damals auch schon mit elektrischem Fensterheber, zumindest in den USA.

Foto: www.corn.at

Der auffälligste Unterschied ist das Fahrwerk. Damals ein weicher Saftladen, heute europäisch straff. Die Absurdität von 1967: ein dicker, schwerer Motor vorne, hinten aber der Antrieb ohne jedes Gewicht - da drehen die Reifen bei nassem Untergrund in der Zweiten durch. Der heutige Camaro liegt dagegen perfekt auf der Straße, das ist echt ein Vergnügen.

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Am ähnlichsten sind die Motorisierungen, fette Achtzylinder mit ordentlich Hubraum, selbst 1967 gab es schon eine Variante mit sagenhaften 425 PS. Ein echtes Muscle Car eben, wegen der überblickbaren Größe auch Pony Car genannt.

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Damals wie heute war und ist der Ford Mustang der Hauptkonkurrent, zumindest in den USA. Absonderlich sind die Kampfpreise in den USA. Die Einsteigervariante des Camaro mit sechs Zylindern ist schon um 25.000 Dollar zu haben. In Österreich wird derzeit nur eine einzige Motorisierung angeboten, der V8-Zylinder mit 6,2 Liter Hubraum.

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Mit dem Automatikgetriebe leistet der Motor 405 PS, das Schaltgetriebe schlichtet dagegen 432 PS. Es gibt den Camaro als Coupé und Cabrio, die Preise liegen bei uns zwischen 59.900 und 67.4000 Euro. Wenn man die Leistung berücksichtigt, eine echte Okkasion.

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Mit seinen klassischen runden und eleganten Konturen wird der Oldtimer vielleicht mehr Anhänger seiner Formensprache finden als das neuzeitliche Modell. Der moderne Camaro ist kompakter, aggressiver in der Formensprache und böser im G'schau. Auch nicht schlecht. Und jedenfalls sehr exklusiv, zumindest hierzulande.

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Allzu viele Camaros sieht man auf unseren Straßen nicht, die Verkaufszahlen sind knapp zweistellig. In den USA dagegen scheint der Camaro dem Mustang im Straßenbild gerade den Rang abzulaufen.

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Beide sind als Sportwägen in den USA aber richtig erfolgreich: leistbare, coole Schüsseln, die noch viel Raum für Individualität lassen, was Motorisierungen, Ausstattungsvarianten und Farbkombinationen anbelangt

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Apropos Farbkombinationen: Es war für uns natürlich eine lustige Überraschung, dass der Testwagen von Chevrolet ausgerechnet gegengleich zum Oldtimer in der Garage lackiert war. Weiß mit schwarzen Streifen, Schwarz mit weißen Streifen. Das machte die Fotosession auf dem Rathausplatz in Wien unumgänglich. (Michael Völker, DER STANDARD, 2.12.2012)

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