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Raumfähre auf Rollen: Die "Atlantis" schiebt sich ihrem letzten Ziel entgegen.

Foto: APA/EPA/NASA/Bill Ingalls

Washington - Ende einer Raumfahrt-Ära: Mit der "Atlantis" ist am Freitag auch das letzte der US-Space Shuttles zum Museum gerollt. Bei Sonnenaufgang wurde die fast 60 Meter lange Raumfähre im US-Bundesstaat Florida auf einem Spezialtransporter mit 76 Rädern aus einer Lagerhalle heraus gefahren. Danach ging es für das Shuttle mit rund drei Kilometern pro Stunde in das rund 16 Kilometer entfernte Besucherzentrum des Kennedy Space Centers, wo im Juli 2013 eine große Ausstellung rund um die Raumfähre eröffnet werden soll. Die US-Raumfahrtbehörde NASA übertrug das Ereignis live im Internet.

"Heute ist ein wahnsinnig historischer Tag", sagte NASA-Chef Charles Bolden. "Aber die NASA ist keine Geschichts-Behörde. Wir wollen auch die Zukunft gestalten." Die "Atlantis" war im Oktober 1985 zum ersten Mal abgehoben und landete im Juli vergangenen Jahres zum letzten Mal. Insgesamt legte die Raumfähre auf 33 Flügen fast 203 Millionen Kilometer zurück, umrundete an 307 zusammengezählten Tagen fast 5.000 mal die Erde und transportierte 207 Astronauten.

Weg frei für die Veteranin

Für den Transport der Raumfähre mussten 120 Lichtmasten, 23 Ampeln, 56 Verkehrsschilder und eine Hochspannungsstromleitung vorübergehend entfernt werden. Außerdem wurden Bäume zurückgeschnitten. Hunderte ehemaliger "Atlantis"-Astronauten und -Techniker begleiteten das Shuttle auf seiner letzten Fahrt und knipsten Erinnerungsfotos. "Wir haben Geschichte geschrieben", stand auf einem Plakat, das einige von ihnen hochhielten. Im Besucherzentrum soll die "Atlantis" zunächst sorgfältig in Folie verpackt werden, bevor die nach offiziellen Angaben umgerechnet etwa 77 Millionen Euro teure Ausstellung im kommenden Jahr eröffnet wird.

Vor der "Atlantis" waren bereits die drei anderen verbliebenen Fähren der Shuttle-Flotte in Museen gebracht worden - einige mit spektakulären Huckepack-Flügen. Die "Discovery", das älteste und am weiten gereiste Shuttle, ist nun in einem Museum in Virginia zu sehen, die "Endeavour", das "Baby" der Flotte, in Los Angeles und die nie ins All gereiste Test-Fähre "Enterprise" in New York. (APA/red, derStandard.at, 2. 11. 2012)