Wien/London - Österreich belegt im Wohlstandsindex des Londoner Legatum Institute 2012 den 16. Rang und verlor damit zwei Plätze im Vergleich zu 2011. Angeführt wird das Ranking, das heuer um 32 Länder auf 142 Staaten erweitert wurde, wie 2011 von Norwegen, gefolgt von Dänemark und Schweden, das sich um zwei Plätze verbesserte. Die USA sind heuer erstmals aus dem Top-Ten herausgefallen und liegen auf dem 12. Platz.
Das Wohlstandsranking umfasst insgesamt acht Bereiche: Neben der Wirtschaft werden auch das Unternehmertum, die Regierungsführung, Bildung, Gesundheit, Sicherheit, persönliche Freiheit und soziales Kapital bewertet. Der Index deckt laut dem Legatum Institute 96 Prozent der Weltbevölkerung und 99 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes ab. Der Wohlstand sei in fast allen untersuchten Bereichen seit 2009 weltweit leicht gestiegen, doch fühlten sich die Menschen unsicherer, geht aus der Untersuchung hervor.
Rückfall im Bildungsbereich
Im Wirtschaftsranking verschlechterte sich Österreich vom 11. auf den 13. Platz im Ranking. Den größten Rückfall gab es im Bildungsbereich, wo die Alpenrepublik im Vergleich zu 2010/11 um sieben Plätze verlor und auf den 24. Rang zurückfiel. Besser gereiht als 2011 war Österreich dagegen bei der persönlichen Freiheit, wo man auf Rang 21 liegt und vier Plätze im Vergleich zu 2011 gutgemacht hat.
Trotz der Krise in Europa sei der Wohlstand auf dem Kontinent gestiegen, heißt es in einer Aussendung des Legatum Institute. Sieben europäische Ländern befinden sich in den Top Ten, nur Australien (4. Platz), Neuseeland (5. Platz) und Kanada (6. Platz) schafften es außerhalb Europas in die Spitzengruppe.
Im Bereich Wirtschaft erlitten dagegen zwei Drittel der europäischen Staaten einen Rückfall seit 2009, was ein Ergebnis der anhaltenden Krise im Euroraum ist. Die größten Einbrüche in diesem Segment verzeichneten Griechenland, Dänemark, Island und Spanien.
Ost-West-Gefälle
Außerdem habe sich das Ost-West-Gefälle in Europa vergrößert, konstatiert das Legatum Institute. Während die Nordeuropäer die Liste anführen und andere europäische Staaten wie die Schweiz, die Niederlande und Irland ebenfalls zur Spitzengruppe gehören, sind viele Nachfolgestaaten aus der ehemaligen Sowjetunion auf den Plätzen jenseits vom 30. Rang zu finden. Die europäischen Schlusslichter in puncto Wohlstand sind Albanien (84. Platz), Moldawien (92. Platz) und Bosnien-Herzegowina (99. Platz).
Den größten Absturz im Ranking erlitt dagegen Griechenland, das seit 2009 10 Plätze verlor und nun auf dem 49. Rang liegt. Dagegen verbesserte sich Deutschland im Wohlstandsindex im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz und belegt heuer den 14. Platz. Von den osteuropäischen Staaten machten laut dem Index die Slowakei und Estland die größten Fortschritte - größere als etwa Italien, Belgien und Irland.
So kletterte etwa die Slowakei in dem Segment Bildung um 9 Plätze seit 2009 auf den 26. Platz nach vor, während Italien 16 Plätze verlor und auf dem 36. Rang landete. Das Schlusslicht in der Liste ist die Zentralafrikanische Republik. (APA, 1.11.2012)