Wien - Die kriselnde Wiener Alizee Bank (früher M&A-Bank) führt eine Kapitalerhöhung durch. Das Grundkapital wird von derzeit elf Millionen Euro auf bis zu zwölf Millionen Euro angehoben, geht aus einer Mitteilung im Amtsblatt in der "Wiener Zeitung" hervor. Damit werde eine bereits im Juni von einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossene Ermächtigung zu einer Kapitalerhöhung von bis zu 5,5 Millionen Euro nun vom Vorstand genutzt.

Die Aktionäre werden zum Bezug der neuen Aktien aufgefordert. In der Alizee Bank stellt man dazu fest, dass man davon ausgehe, dass alle Aktionäre bei der Kapitalerhöhung mitziehen. Weitere Erklärungen wollte man nicht geben. Das Bezugsrecht kann bis zum 16. November genutzt werden.

FMA-Verfahren anhängig

Größter Einzelaktionär der Alizee Bank ist mit 30,1 Prozent Ex-OMV-Chef Richard Schenz, gefolgt von Ex-Innenminister Franz Löschnak, der 20,1 Prozent hält. Bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) läuft seit Monaten ein Verfahren über einen möglichen Lizenzentzug, das Verfahren ist laut Auskunft des FMA-Sprechers noch anhängig.

Die Alizee Bank hatte im Jahr 2011 ihren Bilanzverlust auf 6,7 Millionen Euro verdoppelt. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hatte der Alizee Bank AG zwar einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gegeben, aber darauf verwiesen, dass das Institut zum Stichtag 31. Dezember 2011 das gemäß Bankwesengesetz (BWG) erforderliche Mindestkapital von 5 Millionen Euro unterschritten hatte. "Als Folge der im Jänner durchgeführten Kapitalerhöhung sowie des Verkaufs von Vermögensgegenständen im Geschäftsjahr 2012" ergebe sich aber, "dass die Bank zum Berichtszeitpunkt das Mindesteigenmittelerfordernis wieder erfüllt", heißt es. (APA, 31.10.2012)