Berlin/Rabat - Die deutsche Regierung forciert einem Zeitungsbericht zufolge zusammen mit vier anderen Ländern die Realisierung des multinationalen Wüstenstrom-Projekts Desertec in Nordafrika. Deutschland, Frankreich, Italien, Marokko und Spanien hätten dazu Gespräche über ein gemeinsames Abkommen begonnen, schreibt die "Süddeutsche Zeitung".

Es solle den Bau eines 600 Millionen Euro teuren Solarkraftwerks ermöglichen sowie den Import von Strom aus Sonnenenergie nach Europa regeln. Bereits im November soll eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet werden, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise in Marokko und Deutschland. Im ersten Halbjahr 2013 solle dem ein Regierungsabkommen dieser und möglicherweise weiterer Länder folgen.

Gespräche bestätigt

Marokkos Industrieminister Abdelkader Amara bestätigte der Zeitung zufolge Pläne für ein internationales Abkommen. Eine Sprecherin des deutschen Wirtschaftsministers Philipp Rösler sagte der "SZ": "Es gibt Gespräche mit mehreren Staaten und verschiedenen Ministerien." Die Pläne sehen laut Regierungskreisen vor, den Transport des Solar-Stroms nach Spanien sowie dessen Bilanzierung in die EU-Ökostromziele der beteiligten Länder rechtlich zu regeln. Im Rahmen von Desertec soll vor allem in Wüstenregionen in Nordafrika Solarstrom erzeugt und nach Europa geliefert werden. Ein erstes Megakraftwerk ist in Marokko geplant. (APA, 31.10.2012)