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Insgesamt beschäftigt UBS derzeit mehr als 60.000 Mitarbeiter.

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Bankchef Sergio Ermotti hat viel zu erklären.

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Zürich - Die Schweizer Großbank UBS will in den nächsten drei Jahren weltweit 9.000 bis 10.000 Stellen abbauen. Mit der Verkleinerung ihrer Investmentbank gibt sich die UBS ein neues Gesicht. Die gut 65.500 Mitarbeiter zählende Bank soll 2015 noch etwa 54.000 Stellen aufweisen, wurde am Dienstag bekanntgegeben. Rund 2.500 Stellen baut die Bank in der Schweiz ab, wo es vor allem unterstützende Funktionen der Investmentbank wie Informatik und Personaldienstleistungen trifft.

Konzernchef Sergio Ermotti versprach, dass die UBS betroffene Mitarbeiter unterstützen werde. "Der große Teil der Kürzungen erfolgt in der Investmentbank, und unser Hub ist in London", sagte Ermotti. Die rund 2.500 Stellen, die in der Schweiz wegfallen sollen, beträfen daher vor allem die Unterstützungsfunktionen der Investmentbank.

Daneben entlässt die UBS Investmentbanker in New York und Singapur und stutzt die Sparte beträchtlich zusammen. Vor allem zieht sich die Bank aus Teilen des Handels mit Obligationen und strukturierten Produkten zurück. Das ist jener Teil der UBS, der 2007 Milliardenabschreibungen verursachte, die zur Finanzkrise führten. Stattdessen sollen sich die Investmentbanker auf Beratung, Marktanalysen und den Handel mit Aktien, Devisen und Edelmetallen konzentrieren. Mit der Verkleinerung der Investmentbank gewinnt die Vermögensverwaltung für reiche Kunden, das Wealth Management, an Bedeutung.

Letzter Akt zur Neupositionierung

Dass die Bank lange gebraucht habe, um die Investmentbank umzubauen, lässt Konzernchef Ermotti nicht gelten: "Nach 350 Tagen hat das neue Managementteam eine neue Strategie ergriffen. Wir sind mutig und wir bewegen uns sehr schnell", sagte Ermotti, der per Ende September 2011 zum interimistischen Konzernchef bestellt worden war und im November offiziell bestätigt wurde.

Viele Investmentbankgeschäfte, die in den vergangenen 10 bis 15 Jahren profitabel gewesen seien, seien unter dem nach der Krise eingeführten Regelwerk Basel-III nicht mehr gewinnträchtig, sagte Ermotti. "Die Bank ist derzeit überdimensioniert für die neuen Gegebenheiten."

Milliardeneinsparungen

Die USB will mit ihren Maßnahmen jährlich 3,4 Mrd. Franken (2,64 Mrd. Euro) einsparen, wodurch die Kosten bis 2015 jährlich um 5,4 Mrd. Franken sinken sollen. Zunächst bürdet die Restrukturierung der Bank aber Wertberichtigungen von über 3 Mrd. Franken auf, die in der Rechnung des dritten Quartals 2012 zu einem massiven Verlust führen.

Unterm Strich steht für die Monate Juli bis September ein Minus von 2,17 Mrd. Franken. Operativ lief es für die UBS aber besser als im Vorquartal. Unter Ausklammerung von Sondereinflüssen hat die UBS in den Monaten Juli bis September vor Steuern 1,4 Mrd. Franken verdient. Die globale Vermögensverwaltung steigerte ihren Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorquartal um 20 Prozent auf 600 Mio. Franken. Die separat geführte Vermögensverwaltung in Amerika, lange ein Verlustgeschäft, verbesserte ihr Ergebnis vor Steuern um 10 Prozent auf 219 Mio. Franken.

Die Kundengelder der Vermögensverwaltungssparten stiegen von 2,16 Billionen Franken auf 2,24 Billionen Franken. Die Vermögensverwaltung nahm im dritten Quartal 7,7 Mrd. Franken Netto-Neugeld entgegen, das Amerika-Geschäft 4,6 Mrd. Franken und die Anlagenverwaltung für institutionelle Kunden (Asset Management) 1,7 Mrd. Franken. Das Asset Management lieferte 124 Mio. Vorsteuergewinn ab, 5 Prozent mehr als im Vorquartal. Das Klein- und Firmenkundengeschäft verbesserte sich um 3 Prozent auf 409 Mio. Franken. Die Investmentbank wiederum erzielte ohne Sonderlasten vor Steuern 178 Mio. Franken Gewinn, nach einem Verlust von 130 Mio. Franken im Vorquartal. (APA/Reuters, 30.10.2012)