Ein Blick ins Innere des Microsoft Surface.

Foto: iFixit

Kurz nachdem Microsoft das Surface RT auf den Markt gebracht hat, haben die Spezialisten des Reparaturdienstes iFixit einen Blick in seine Innereien geworfen.

Schicht für Schicht haben die Bastler sich dabei vorgearbeitet. Nach der Entfernung des Kickstands, der durch nur wenige Torx-Schrauben an seinem Platz gehalten wird, wurde das Kamera-Cover demontiert. Weitere 17 Schrauben später war das Cover des Surface geöffnet.

Akkus

Ähnlich wie im iPad sind die Akkus eingeklebt, die Entfernung gestaltet sich aber wesentlich einfacher. Die Leistungsfähigkeit der Akkus liegt mit 31,5 Wh zwischen jenen des iPad 2 (25 Wh) und des dritten iPads (42,5 Wh).

Rätselhafte Komponente

In der anderen Hälfte des Covers sind die anderen Komponenten untergebracht. Ein oben aufliegendes Kabel stellt die Verbindung zum Ladeport und zum microSDXC-Reader her. Ebenfalls zugänglich sind die modularen Stereolautsprecher. Den Daseinszweck einer weiteren im Gehäuse versteckten Komponente, die der Bauweise nach ein Mikrofon oder Lautsprecher sein könnte, konnten die Spezialisten nicht enträtseln.

Blick aufs Motherboard

Nach der Entfernung von Kopfhöreranschluss und Lautstärkereglern wurde das Motherboard ausgebaut. Auf diesem findet sich die 1,4 GHz Tegra 3-CPU, der von Samsung produzierte Flash-Speicher als auch die zwei GB an Arbeitsspeicher aus dem Hause Micron. Auch Soundchip, MIMO-Einheit und der Touchscreen-Controller sind darauf verbaut. Auf der Unterseite sind der Umgebungslicht-Sensor, die WiFi-Antennen und Mikrofone geparkt. Auf einem kleinen Daughterboard prangen drei weitere Touchscreen-Controller. 

Schwieriger Ausbau des Displays

Es folgte die Entfernung der beiden Kameras. Schwierig gestaltete sich infolge das Lösen des Keyboard-Connectors. Dieser ist dicht unter den Bildschirm verbaut, sodass dieser Schritt die Herausnahme des LCDs oder das Biegen des Alumimium-Magnesium-Rahmens erfordert hätte. Bei iFixit entschied man sich für die zweite Variante und entnahm das Display mit Hilfe einer Heißluftpistole und mehreren Gitarrenplektren seinem Platz. Hersteller der fusionierten Konstruktion ist Samsung.

Vier von zehn Punkten

Mit vier von zehn Punkten in Sachen "Reparierbarkeit" stellt das Surface RT nicht gerade einen Rekord auf.. Positiv wurde angemerkt, dass einige Komponenten modular verbaut sind und sich ohne zusätzlichem Aufwand wie Schweißen ersetzen lassen. Auch die leicht entfernbaren Akkus werden gelobt.

Bemängelt wird, dass das Gerät allgemein schwer zugänglich ist, und der Keyboard-Anschluss nur nach Entfernung des Displays gelöst werden kann. Dazu erhöht die Displaykonstruktion, in der LCD und Glas zu einer Einheit verschmolzen sind, die Reparaturkosten beträchtlich.

Immerhin hat man es bei Reparaturaufgaben beim Surface trotzdem noch merkbar leichter als beim iPad 3. Dieses war damals mit einer Punktezahl von zwei zehn bewertet worden. Wesentlich leichter haben es Techniker aber beim Kindle Fire HD, dem sieben Zähler zugesprochen wurde. (red, derStandard.at, 11.11.2012)