Können Sie sich noch daran erinnern, wie früher Intellektuelle, Autoren, Dichter den Mächtigen ihr Fehdewort hinwarfen? Heute hört man solche Reden kaum noch. Warum? Weil sie als Staatskünstler korrumpiert sind? Weil sie sich sonnen darin, von Premiers und Ministern hofiert zu werden? Das mag im Einzelfall so sein, ist aber nicht das Wesentliche. Der Hauptgrund ist: So klar ist gar nicht, wer das ist, "die Macht". Sie ist längst nicht mehr greifbar. Hinzu kommt die Erfahrung, dass - nach hundert J'accuse-Reden - das radikale Widerwort auch ein bisschen zu einer Pose geworden ist.
FS Misik wagt dennoch eine sentimentale Rückschau und denkt darüber nach, was am radikalen Widerwort gegen Fürstenthrone heute noch zeitgemäß sein kann.