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Sebastian Vettel kontrollierte und dominierte den Grand Prix von Indien.

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Vierter GP-Sieg für den Weltmeister en suite.

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Alonso (re) musste sich mit Platz zwei begnügen und büßte wieder ein paar Punkte ein.

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Neu-Delhi – Sebastian Vettels zweifelhafter Verdienst ist, dass die Formel 1 immer langweiliger wird. Wobei der 25-Jährige von Schuld freizusprechen ist, er ist erstens höchst begabt und sitzt zweitens im schnellsten Auto, dem Red Bull. Dieses nahezu perfekte Duo feierte am Sonntag beim Grand Prix von Indien einen Start-Ziel-Sieg, es hat nun viermal hintereinander gewonnen und zum 26. Mal insgesamt.

Vettel hat Niki Lauda überholt, der stagniert für immer und ewig bei 25 Erfolgen. Mit allen Führungsrunden in drei aufeinanderfolgenden Rennen stellte der Deutsche einen mehr als 20 Jahre alten Rekord von Ayrton Senna ein. Vettel baute durch die längste Erfolgsserie seiner Karriere die Führung in der WM auf Fernando Alonso auf 13 Zähler aus, der dritte Titel in nur drei Jahren dräut. Der Spanier wurde in Indien übrigens vom fünften Startplatz aus hervorragender Zweiter, mehr konnte man von seinem Ferrari wirklich nicht verlangen. Immerhin hat Alonso den Red Bull von Mark Webber auf Rang drei verwiesen. Der Australier hatte Probleme mit dem Kers-System.

Vettels Jubel wird auch nicht mehr spannender. Ein "Yes, baby", einen Streichler über das Chassis seiner "Abbey" und den in die Kameras gereckten Zeigefinger kennt man bereits. "Es ist unglaublich, fantastisch, schon wieder diesen schönen Pokal zu gewinnen", sagte Vettel, "das war ein großer Schritt in der WM, aber es ist noch ein weiter Weg." Als Seitenhieb auf Alonso ergänzte er: "Es ist nicht ein Faktor, der entscheidet. Wir haben alle Hand in Hand gearbeitet und alle gepusht, das hat den Unterschied ausgemacht."

Alonso hatte am Samstag gesagt, er kämpfe nicht gegen Vettel, sondern gegen Adrian Newey, den Chef-Designer von Red Bull. Am Sonntag fühlte sich der Weltmeister von 2005 und 2006 nicht als Verlierer, sondern als zweiter Sieger. "Wir sind zufrieden. Wir haben Punkte verloren, aber das Maximum geholt."

Mark Webber sorgte derweil auf der Pressekonferenz für einen Eklat. Als Vettel Alonso nach der Frage, was jeder der beiden WM-Aspiranten am liebsten vom anderen hätte den Tausch der Baseball-Mütze vorschlug, stand der drittplatzierte Australier einfach auf und verließ kopfschüttelnd das Podium.

Eine Strafe wird Webber für seine Aktion allerdings nicht erhalten. "Er hat sich offiziell entschuldigt, und ich habe die Entschuldigung angenommen", sagte FIA-Pressechef Matteo Bonciani.

Noch drei Rennen stehen aus: Abu Dhabi (4. November), Austin (18. November) und das Finale in Interlagos (25. November). Alonso gibt sich kämpferisch: "Ich schließe nicht aus, dass wir am Ende jubeln." (red/SID, DER STANDARD 29.10. 2012)