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Runder Geburtstag in der Sixtinischen Kapelle

Die Sixtinische Kapelle im Vatikan feiert einen runden Geburtstag: Heuer vor 500 Jahren wurde das berühmte Deckengemälde in der Kapelle neben dem Petersdom vollendet. Neben den Fresken von Michelangelo Buonarroti enthält die Kapelle zahllose andere weltbekannte Kunstwerke. Eingeweiht wurde die Sixtinische Kapelle bereits am 15. August 1483, also fast drei Jahrzehnte vor der Vollendung der Deckenfresken.

Foto: APA/EPA/FOTO MUSEI VATICANI

Rätselhaftes Infrarot-Glühen I

US-Astronomen haben möglicherweise die Ursache für ein rätselhaftes kosmisches Phänomen entdeckt. Lange Zeit konnten sich die Forscher das über den gesamten Himmel verteilte mysteriöse Hintergrundleuchten im Infrarotbereich nicht erklären. Eine bisherige Theorie ging davon aus, dass das rote Glühen von sehr alten Sternen und Galaxien stammt, die sich bereits in der Anfangszeit des Universums gebildet haben. Nun aber glauben die Wissenschafter die tatsächliche Quelle für den allgegenwärtigen infraroten Schein gefunden zu haben: Daten, die mithilfe des "Spitzer" Weltraumteleskops der NASA gesammelt wurden, weisen darauf hin, dass das Hintergrundleuchten von Sternen stammt, die sich im nur scheinbar leeren Raum jenseits der Galaxien befinden.

Foto: NASA/JPL-Caltech/UC Irvine

Rätselhaftes Infrarot-Glühen II

Die isolierten Sterne wurden durch die enormen Gravitationskräfte während früher Kollisionen zweier oder mehrere Galaxien (im Bild) heraus geschleudert. "Das Hintergrundleuchten im Infrarotbereich war lange Zeit ein großes Mysterium," meint Asantha Cooray von der Universität von Kalifornien in Irvine, Hauptautor der im Fachjournal "Nature" erschienen Studie. "Nun haben wir neue Beweise, dass dieses Licht von Sternen kommt, die sich zwischen den Galaxien aufhalten. Als Einzelsterne leuchten sie zu schwach, um sie beobachten zu können, doch in der Summer erzeugen sie ein wahrnehmbares Licht." Einen endgültigen Beweis könnte das neue "James Webb Space Telescope" (JWST), dessen Start nach aktuellem Stand für frühestens 2018 geplant ist, erbringen. Das Teleskop wäre leistungsfähig genug, die Sterne zwischen den Galaxien direkt zu beobachten.

Foto: NASA/JPL-Caltech

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Beluga "spricht" in fremden Zungen

Ein junger Belugawal hat spontan menschliche Stimmen nachgeahmt. Dazu veränderte er die normalerweise sehr viel höheren Töne, die die Tiere für ihre Kommunikation und Ortung verwenden, berichteten amerikanische Biologen vergangene Woche in der Zeitschrift "Current Biology". Das Team um Sam Ridgway von der National Marine Mammal Foundation in San Diego (US-Staat Kalifornien) war bereits vor knapp 30 Jahren auf die ungewöhnlichen Laute des Belugas aufmerksam geworden. Genauere Untersuchungen zeigten, dass die Geräusche des Wals nicht nur in der Tonlage, sondern auch in Dauer und Rhythmus der menschlichen Stimme erstaunlich ähnlich waren.

Foto: U.S. Navy/AP/dapd

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Geplünderte Schätze

Der umfangreiche Münzschatz aus dem dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist Teil einer Ausstellung mit über 5.000 Exponaten aus römischer Zeit im Historischen Museum in Sofia. Bulgarien liegt am Kreuzungspunkt mehrerer großer antiker Kulturen, in der Erde des Balkanlandes ruhen nach Italien und Griechenland die meisten historischen Schätze Europas. Doch Bulgarien trägt schwer an seinem geschichtlichen Erbe. Die Behörden sind praktisch machtlos gegen die fortdauernden Plünderungen antiker Stätten. Experten beklagen, dass damit sowohl unbezahlbares historisches Wissen verloren geht, als auch für das Land wichtige Einnahmen aus dem Tourismus.

Foto: Valentina Petrova/AP/dapd

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134 Jahre alter Patzer

Eine Metallfolie, auf der mit einem von Thomas Edison entwickelten Phonographen Tonaufnahmen festgehalten wurden, ist hier in einer Ausstellung im Museum für Innovation und Wissenschaft in Schenectady (Bundesstaat New York) zu sehen. Die Folie aus dem Jahr 1878 enthält möglicherweise die älteste bekannte noch abspielbare Stimme eines Amerikaners, die erste Musikaufnahme der Geschichte und als Draufgabe den ersten aufgezeichneten Sprech-Patzer überhaupt. "In der Geschichte der Tonaufnahmen, die immer noch abspielbar sind, können wir heute vermutlich nicht weiter zurück gehen, als bis zu den Tönen auf dieser Folie," meinen Forscher, die die Aufnahmen kürzlich digitalisiert haben. Zu hören sind zunächst ein 23 Sekunden langes Kornett-Solo eines unbekannten Liedes, gefolgt von einer männlichen Stimme, die die beiden Kinderreime "Mary Had a Little Lamb" und "Old Mother Hubbard" aufsagt. Der Mann lacht an zwei Stellen seines Vortrags und verhaspelt sich am Ende des zweiten Reimes. "Look at me, I don't know the song," ("Schau mich an, ich kann den Song nicht") beschließt die 134 Jahre alte Stimme unter Gelächter seine Darbietung. Die Tonaufnahme ist hier zu hören.

Foto: Mike Groll/AP/dapd

Neues Weltraumteleskop bewährt sich

Ein nagelneues orbitales Röntgenteleskop der NASA, das Nuclear Spectroscopic Telescope Array (NuSTAR), hat einen ersten Blick in Richtung des riesigen Schwarzen Loches im Zentrum unserer Milchstraße geworfen. Durch einen glücklichen Zufall fing das "NuSTAR" dabei ein kurzzeitiges Aufflackern des unter Astronomen als Sagittarius A* bekannten Objektes ein. Das Weltraumteleskop ist erst seit dem 13. Juni diesen Jahres im Orbit, die Aufnahmen des Strahlungsanstiegs, die entstehen, wenn Materie in das Schwarze Loch stürzt, konnten schon einen Monat später gemacht werden. Die Wissenschafter erhoffen sich von den gesammelten Daten neue Erkenntnisse über die Vorgänge im Kern der Milchstraße.

Foto: NASA/JPL-Caltech

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Süße Pestbeulen

Was hier aussieht wie eine üble Beinwunde kam in Wahrheit aus dem Ofen eines kreativen Zuckerbäckers. Das Pathologie-Museum in London zeigt derzeit anlässlich von Halloween die etwas makabre kulinarische Leistungsschau "Eat Your Heart Out 2012". Exponate sind Verletzungen und Krankheitssymptome aus Zucker, Schokolade und Kuchenteig. Wer den Magen dafür hat, kann sich im Rahmen der Schau süße Lungentumore, Pestbeulen und andere medizinische Schrecknisse schmecken lassen.

Foto: APA/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Neuer Farn nach Lady Gaga benannt

US-Popstar Lady Gaga (links) ist Namenspatin eines neuen Farns. Wissenschafter der Duke Universität im US-Staat North Carolina tauften eine auf Costa Rica am sogenannten Todesberg bei der Hauptstadt San José entdeckte neue Farn-Art Gaga germanotta (rechts: der Gametophyt des neu entdeckten Farnes). Der bürgerliche Name der New Yorker Künstlerin, die im November in Costa Rica auftritt, ist Stefani Joanne Angelina Germanotta. Die Wissenschafterin Kathleen Pryer, die zu den Entdeckern des Farns gehört, erklärte, dass sie Lady Gaga als eine Künstlerin würdigen wollten, die "das Banner der Gleichheit, der Achtung der Vielfalt und der persönlichen Freiheit" hochhalte. Die Forscher hätten eine Verbindung zwischen "der Botanik und dem Universum einer Sängerin wie Lady Gaga" schaffen wollen.

Foto: Duke University

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Schluss mit dem Weltuntergangs-Profit

Vertreter des Maya-Volks in Guatemala haben ein Ende der Mythen um eine angebliche Weltuntergangs-Prophezeiung im Maya-Kalender gefordert und der Regierung den Ausverkauf ihrer Kultur vorgeworfen. Behörden und Tourismusveranstalter würden den Mythos, dass laut Maya-Kalender der Weltuntergang am 21. Dezember bevorstehe, für Profitzwecke missbrauchen, kritisierten Vertreter der Maya-Allianz Oxlaljuj Ajpop. Das guatemaltekische Kulturministerium plant für Dezember eine Veranstaltung in Guatemala-Stadt, zu der 90.000 Besucher erwartet werden, während Reiseveranstalter Weltuntergangs-Ausflüge anbieten. In Guatemala stammt mehr als die Hälfte der fast 15 Millionen Einwohner von Maya-Volksgruppen ab.

Foto: Bonampak Documentation Project/AP/dapd

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Leichtgewicht unter den Schwarzen Löchern

Die Spiralgalaxie NGC 4178 in 55 Millionen Lichtjahren Entfernung dürfte in ihrem Zentrum das "leichteste" bisher entdeckte supermassive Schwarze Loche beherbergen. Astronomen analysierten Bilder vom "Chandra"-Röntgenteleskop, Infrarotaufnahmen des "Spitzer" Weltraumteleskopes und Radio-Daten des "Very Large Array" in New Mexico und kamen zu dem Schluss, dass das zentrale Schwarze Loch in NGC 4178 möglicherweise weniger als die 200.000-fache Sonnenmasse aufweist. Damit befindet sich dieses Objekt unter den supermassiven Schwarzen Löchern am untersten Masse-Ende. Die Astrophysiker spekulieren, dass es sich möglicherweise auf anderem Weg gebildet hat als seine wesentlich massiveren Kollegen in den Galaxienkernen.

Foto: REUTERS/X-ray: NASA/CXC/George Mason Univ/N.Secrest et al; Optical: SDSS

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Handschriftensammlung im Vatikan wird digitalisiert

Jahrhundertealte Handschriften aus der Apostolischen Bibliothek im Vatikan werden derzeit Seite für Seite von der Universitätsbibliothek Heidelberg abgelichtet. Ziel der aufwändigen Aktion: Die Bibliotheca Palatina, eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, soll virtuell zugänglich gemacht werden. Die empfindlichen Handschriften befinden sich normalerweise in den Tresoren des Vatikans.

Foto: REUTERS/Alessia Pierdomenico

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Riesensturm mit Folgen

Astronomen haben mithilfe der NASA-Sonde "Cassini" die spektakulären Folgen eines gewaltigen Sturmgebietes auf dem Saturn beobachtet. Der riesige Sturm umfasste in der ersten Hälfte des Jahres 2011 die gesamte nördliche Hemisphäre des Ringplaneten. Mit dem "Cassinis" Infrarot-Instrument CIRS (Composite infrared spectrometer) konnten die Forscher nun Regionen ausmachen (im Bild rot und orange), die lange nach dem sichtbaren Abflauen des riesigen Sturmes Temperaturen aufwiesen, die bis zu 80 Grad über den normalen Werten lagen. Die Beobachtungen zeigten, dass in dem Sturmgebiet offenbar noch größere Kräfte frei wurden, als die Forscher zunächst angenommen hatten.

Foto: APA/EPA/NASA

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Tödlicher Haiangriff

Vor der Küste von Kalifornien ist ein Surfer von einem Hai getötet worden. Fast genau zwei Jahre nach einem ähnlichen Angriff in derselben Gegend wurde ein 38-Jähriger am Dienstag nahe des Luftwaffenstützpunkts Vandenberg nördlich von Santa Barbara angegriffen. Nach Angaben des örtlichen Sheriffs kam für das Opfer jede Hilfe zu spät. Um welche Art von Hai es sich handelte, war zunächst unklar. Im Bild: Das beschädigte Surfbrett des Opfers. Während es zwischen 1950 und 1989 vor Kalifornien nur insgesamt acht Hai-Angriffe gab, wurden seit 2003 mittlerweile sechs gezählt.

Foto: REUTERS/Santa Barbara County Sheriff's Office

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Spirale um sterbenden Riesenstern

Astronomen haben mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) eine Spiralstruktur in einer äußeren Hülle entdeckt, die den sterbenden Riesenstern R Sculptoris umgibt. Die überraschende Beobachtung in Kombination mit dem Nachweis der weiter außen liegenden Hülle um einen roten Riesenstern ist eine astronomische Premiere. Die Spiralstruktur dürfte auf einen unsichtbaren Begleiter zurückgehen, der den Roten Riesen umkreist.

Foto: ALMA/AP/dapd

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USA geben Mexiko tausende Altertümer zurück

Die USA haben mehr als 4000 antike Fundstücke an Mexiko zurückgegeben. Es handele sich um illegal über die Grenze gebrachte Schätze, teilte die US-Zollbehörde vergangene Woche mit. Sie seien bei zahlreichen Einsätzen in den vergangenen Jahren beschlagnahmt worden. Zu den zurückgegebenen Gegenständen gehören fünf Statuen aus Präkolumbischer Zeit, mehr als 1500 Jahre alte Keramikscherben sowie eine aztekische Flöte.

Foto: REUTERS/Jose Luis Gonzalez

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Europa auf dem Mond

Der Raumfahrtkonzern Astrium hat konkrete Pläne für eine erste europäische Mondlandung vorgelegt. Das Bremer Unternehmen hatte für die Europäische Weltraumagentur ESA untersucht, wie eine unbemannte Mondfähre selbstständig auf dem Erdtrabanten landen könnte. Danach soll das Raumschiff 2019 am Südpol aufsetzen und den Mond mit einem Rover sechs Monate lang erforschen. Im November soll der ESA-Ministerrat entscheiden, ob die etwa 500 Millionen Euro teure Mission weiterverfolgt wird.

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Foto: APA/ EPA/ASTRIUM/EADS

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Grab von Richard III.: Warten auf den DNA-Beweis

Wie schon zuvor berichtet, vermuten britische Archäologen, dass sie unter einem Parkplatz im englischen Leicester auf das für Jahrhunderte verschollene Grab des englischen Königs Richerad III. gestoßen sind. Experten gehen schon lange davon aus, dass der letzte englische Monarch, der im Kampf starb, in der Kirche des Franziskanerklosters von Leicester seine letzte Ruhestätte fand. Legenden aus dem 17. Jahrhundert zufolge soll das Skelett jedoch ausgegraben und in einen Fluss geworfen worden sein, als das Kloster aufgelöst wurde. Über Jahre verwischten ungenaue Karten und widersprüchliche Geschichten die Spuren.

Doch dieses Jahr gelang es den Archäologen, die Suche einzugrenzen, nachdem sie Anhaltspunkte für den Standort der Kirche gefunden hatten. Ein DNA-Abgleich mit einem Londoner Tischler soll nun endlich Gewissheit bringen. Michael Ibsen ist ein Neffe von Richard III. in der 17. Generation. Frühestens im Dezember sollen die Ergebnisse vorliegen. Im Bild: eine Gedenktafel in der Kathedrale von Leicester.

Foto: REUTERS/Darren Staples

Echsen-Nachwuchs im Haus des Meeres

Ihre Lieblingsspeise sind Obstfliegen, und sie selbst sind die neuen Besucherlieblinge im Wiener Haus des Meeres: Nach monatelanger Wartezeit ist gleich bei zwei Echsenarten zahlreich Nachwuchs geschlüpft. Für die Pfleger bedeutet das jede Menge Arbeit. Die winzigen Pantherchamäleon-Babys (rechtes Bild) werden sogar stündlich händisch getränkt und gefüttert. Das Pantherchamäleon-Weibchen hatte zu Beginn des Jahres rund 35 winzige Eier gelegt. Die sehr seltene Krokodilschwanzhöckerechse (links) hat ihren Nachwuchs fast ein ganzes Jahr lang im Mutterleib ausgetragen. Jetzt sind zwölf gesunde Jungtiere zur Welt gekommen. 2011 hatte sie mit sechs Babys schon einmal für Nachwuchs gesorgt.

Fotos: HAUS DES MEERES/GÜNTHER HULLA

Unerwartetes Rochenbaby

Auch das Salzburger Haus der Natur freut sich über außergewöhnlichen Nachwuchs: Völlig unerwartet haben die Blaupunkt-Rochen im Aquarium ein Junges bekommen. Bisher gelang erst drei europäischen Großaquarien am Meer die Nachzucht, das Haus der Natur ist somit die erste europäische Einrichtung, die einen solchen Erfolg aus einem Binnenland vermelden kann. Zur Überraschung der Pfleger schwamm am 29. September plötzlich ein stattlicher, kleiner Blaupunkt-Rochen mit rund 20 Zentimetern Größe im Becken seiner Eltern. Wie von Fachkollegen empfohlen, wurde das Jungtier isoliert. Mit Spezialfutter wird es nun aufgepäppelt. Das ist auch der Grund, warum der kleine Rochen noch eine Zeit lang in einem Quarantänebecken bleibt und noch nicht besucht werden kann.

(red, derstandard.at, 28.10.2012)

Foto: Haus der Natur/Anthofer