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Spuren im Nebel. Hauptrolle: Tina Maze. 

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Tina Maze setzt das erste Ausrufezeichen des Winters in den Schnee.

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Sölden - Weltmeisterin Tina Maze hat am Samstag bei grenzwertigen Bedingungen in Sölden das erste Weltcup-Saisonrennen der Damen gewonnen. Die Slowenin verhinderte mit ihrem bereits dritten Triumph beim Riesentorlauf auf dem Rettenbachgletscher einen möglichen Doppeltriumph der Österreicherinnen, die sich mit drei Läuferinnen in den Top-5 überraschend stark präsentierten. Kathrin Zettel wurde vor Stefanie Köhle Zweite, Anna Fenninger belegte Platz fünf.

Maze feierte ihren 12. Weltcup-Erfolg, den 9. im Riesentorlauf mit einem wilden Schrei und einem anschließenden Überschlag. Während Vorjahres-Siegerin Lindsey Vonn (USA) im Finale ausschied und Maria Höfl-Riesch (GER) über Platz elf nicht hinauskam, machte die Slowenin gleich beim Auftakt klar, dass ihre selbstbewusstes Auftreten vor dem Start nicht zufällig gekommen war. Sie beherrscht die längeren und schmäleren Ski aktuell wie keine Zweite, fuhr in Lauf eins alles in Grund und Boden und verteidigte trotz eines schmerzhaften Sturzes beim Einfahren ihre Führung auch im Schneesturm erfolgreich.

Nebulös

Was nicht selbstverständlich war, denn nach Lauf eins hatte das Wetter wie befürchtet umgeschlagen. Nach einer einstündigen Verschiebung wegen Nebels wurde das Finale wundersamer Weise doch noch gestartet, Schneefall und Wind machten den Damen das Leben aber zunehmend schwer. So fielen in der Entscheidung auch Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg (GER) sowie Tessa Worley (FRA) aus, die nach Lauf eins noch hinter Maze auf den Plätzen drei und zwei gelegen waren.

Sie machten damit auch den Weg frei für die ÖSV-Damen, die erstmals seit fünf Jahren in Sölden zwei Vertreterinnen auf das Podest brachten. "Wahnsinn. Ein Podestplatz war mein Saisonziel, jetzt muss ich mir neue Ziele suchen", strahlte Köhle über ihren ersten Weltcup-Stockerlplatz überhaupt. In Lauf eins hatte die Tirolerin unten noch enorm viel Zeit liegen gelassen, "ich wollte nicht, dass mir das nochmals passiert." Es gelang ihr, obwohl die Entscheidung ein "reiner Blindflug" gewesen sei. So fuhr sie auch 15.000 Euro Preisgeld ein.

Zettel konnte einmal mehr Tränen der Erleichterung nicht zurückhalten. Nach zwei von Gesundheitsproblemen und Schmerzen begleiteten Jahren, in denen sogar ein Rücktritt Thema gewesen war, setzte die Niederösterreicherin nun sogar ihre grandiose Sölden-Serie fort. Seit sieben Jahren ist sie in Sölden noch nie schlechter als Siebente gewesen.

"Ich bin sehr stolz", sagte Zettel unter Tränen. "Es überkommt mich einfach, weil die vergangene Jahre so schwierig waren", entschuldigte sich die Super-Technikerin aus Göstling für ihre Gefühle.

Das RTL-Derby auf dem supersteilen Gletscherhang und auf rund 3.000 Metern Seehöhe verlangte auch diesmal den Skidamen alles ab, dazu kamen die neuen, längeren Ski und das am Ende miserable Wetter. Dass der erste "Hunderter" und damit 35.000 Euro Preisgeld an Maze gingen, überraschte aber nicht wirklich. (APA, 27.10.2012)