Kloster Und: Das Menü in neun Gängen ist eine Herausforderung.

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Vergangene Woche hatten Küchenchef Roland Huber und seine Mannschaft im Kremser Kloster Und frei, wobei nicht klar ist, ob sie einfach ein bissl Toni-Pause benötigten oder sich bloß so einen wohlverdienten Urlaub genehmigten. Tatsache ist aber, dass die jungen Herrschaften wirklich gut drauf sind - und nach den Ferien hoffentlich doppelt so.

Huber kocht nämlich eine der interessantesten Küchen des Landes. Das Menü in neun Gängen ist eine Herausforderung, der junge Mann versteht es aber, einen Bogen über den Abend zu spannen, der einen auch am Ende nicht in die Knie zwingt. Ein paar Highlights: roh marinierter Seesaibling mit einer Limettencreme, die zwar nur ganz hintergründig süß ist, in ihrer kunstvollen Leichtigkeit aber an sehr aktuelle Pariser Patisseriekunst (Philippe Conticini!) gemahnt.

Oder unglaublich knusprige Topinamburschalen, mit Topinamburpüree gefüllt und mit Ochsenmark, Fenchelblüten und lustig poppenden Domburi-Samen kombiniert. Oder, vielleicht das Gericht des Abends, ein bei Niedertemperatur ins zart Rosafarbene geschmortes Beinfleisch von sündhaft geilem Schmelz mit Chicorée und einer Hollandaise, die ihr Aroma aus Räucheraal generiert und sich ganz wunderbar an das saftige Fleisch schmiegt. (Severin Corti, DER STANDARD, 27./28.10. 2012)