Wien - Der Veranstalter der Wiener Nobelmesse "Luxury, please", Otto L., wurde im Juli in zweiter Instanz zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen Untreue verurteilt, der Entscheid sei rechtskräftig, schreibt das aktuelle "Format". Seit Mitte September sitze er nun in der Wiener Justizanstalt Josefstadt hinter Gitter. Dem Bericht zufolge wollte sich der schillernde Geschäftsmann mit einem gefälschten Pass in die USA absetzen, ehe am Flughafen Wien die Handschellen klickten. Gegen L. sei außerdem noch ein weiteres Ermittlungsverfahren wegen Veruntreuung von zehn Millionen Euro anhängig.

Dabei gehe es um Geld, das L. dem ehemaligen Geschäftspartner Jesta Digital noch immer schulde. Der deutsche Content Provider hat L. laut "Format" bereits vor rund drei Jahren angezeigt, 2009 seien dann Ermittlungen eingeleitet worden, inklusive Razzien und Kontensperren. L. und ein Mitarbeiter sollen vier Mio. Euro im Zusammenhang mit dem Kauf der mms, einer Firma zur Mehrwerttelefonverrechnung, veruntreut haben, so der Vorwurf. Das Erstgericht verurteilte L. schließlich dem Magazin zufolge zu zwei Jahren Haft, das Oberlandesgericht (OLG) habe noch ein Jahr draufgelegt.

Verflixtes siebentes Mal

Das nunmehrige Ermittlungsverfahren sollte bald abgeschlossen werden, erwartet die Jesta-Rechtsvertretung. Bei einem Schuldspruch wegen Untreue drohen bis zu zehn Jahre Haft. Für L. gilt die Unschuldsvermutung.

Die Luxusmesse, die seit Jahren in der Wiener Hofburg unter Beisein zahlreicher Promis und Superreicher über die Bühne ging, musste kürzlich Insolvenz anmelden. Mangels Kostendeckung wurde die Luxury Please Media Group GmbH liquidiert. Ende November hätte die "Luxury, please" zum siebenten Mal stattfinden sollen. (APA, 25.10.2012)