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Boston Consulting sieht Grund zur Hoffnung.

Foto: Reuters/Buholzer

Frankfurt am Main/Wien - Die Beratergruppe Boston Consulting, die vor einem Jahr errechnet hat, dass allein in Europa und Amerika zusammen rund 16 Billionen Euro abgeschrieben werden müssten, sieht neuerdings Grund für mehr Optimismus: Konjunkturell habe die Weltwirtschaft die "Notfallstation verlassen" und müsse sich nur mehr mit einer "großen Rezession" statt einer "große Depression" herumschlagen, beruhigt Boston Consulting in seiner am Mittwoch veröffentlichten neuen Analyse "Reasons to be cheerful".

Eine wirkliche Erholung von dem 30 Jahre lang andauernden kreditfinanzierten Boom werde aber noch lange dauern. Um für die faulen Schulden in der Größe von etwa einem Drittel des Welt-BIP aufzukommen, wird nun nicht mehr ein weltweiter Schuldennachlass/"Haircut" samt Gegenfinanzierung über Vermögenssteuer vorgeschlagen.

Der neue Hoffnungsträger für die Autoren ist die Geldentwertung: "Die beste Hoffnung ist eine höhere Inflation, die freilich schwer einzudämmen wäre, wenn sie einmal losgetreten ist; es könnte eine Flucht in reale Vermögenswerte und einen (weiteren) Anstieg der Inflation verursachen. Gläubiger würden in jedem Fall verlieren."

In der Analyse wird unter anderem die Möglichkeit diskutiert, die Verzinsung auf alle Aktiva der Zentralbanken auf null zu setzen und deren Laufzeit bis in alle Ewigkeit zu verlängern.(APA, 25.10.2012)