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Papst Benedikt XVI. wendet sich bei der Generalaudienz am Petersplatz in Rom gegen den blinden Fortschrittsglauben.

Foto: Andrew Medichini/AP/dapd

Vatikanstadt - Papst Benedikt XVI. hat sich gegen einen blinden Fortschrittsglauben gewandt. Die großartigen wissenschaftlichen Entdeckungen und technischen Erfolge hätten den Menschen keineswegs freier und menschlicher gemacht, sagte der Papst am Mittwoch laut Kathpress während der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Es war die zweite Ansprache des Papstes in seiner neuen Katechesenreihe über den Glauben, die er in der vergangenen Woche begonnen hatte. Die Ansprachen stehen in Zusammenhang mit dem vor zwei Wochen eröffneten "Jahr des Glaubens".

"Keine Antwort auf entscheidende Fragen"

Gewalt und Ungerechtigkeit dauerten an, so Benedikt XVI. Die wissenschaftliche Forschung sei zwar wichtig, auf die entscheidenden Fragen des Menschen könne sie jedoch keine Antworten geben. Der christliche Glaube hingegen gebe solche Antworten und ermögliche wirkliche Freiheit und Humanität.

Oft herrsche heute eine materialistische Kultur vor, die nur das gelten lasse, was der Mensch mit den eigenen Sinnen erfahren könne, bedauerte Benedikt XVI. Zugleich gebe es eine wachsende Zahl von orientierungslosen Menschen, die nach einer Antwort jenseits der materiellen Welt suchten. Diese Gruppe sei häufig bereit, an "alles und an dessen Gegenteil" zu glauben. In dieser "spirituellen Wüste" gelte es, die christliche Botschaft zu verkünden und zu leben, hob der Papst als Auftrag an Geistliche und Laien hervor. (APA, 25.10.2012)