Wien - Österreich liegt bei Steuern und Abgaben im Spitzenfeld der Industrieländer. Das geht aus einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Demnach lag Österreich mit 42,1 Prozent Abgabenquote im Vorjahr auf Rang acht von 27 Ländern. Durch die Budgetsanierung wird die Steuerquote weiter steigen, allerdings vorerst nicht auf den historischen Höchstwert von 44,9 Prozent im Jahr 2001.

Anstieg in zwei Drittel der Länder

Insgesamt konstatiert die OECD für das Vorjahr einen Anstieg in zwei Drittel der ausgewerteten Länder. Im OECD-Vergleich machten Steuern und Abgaben im Jahr 2011 durchschnittlich 34 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, nach 33,8 Prozent im Jahr 2010 und 33,7 Prozent im Jahr 2009. Gedrückt wird der Durchschnitt durch traditionelle Niedrigsteuerländer wie Chile, die USA, Australien, die Schweiz, Südkorea und die Türkei mit Quoten unter 30 Prozent.

In Österreich machte die Steuer- und Abgabenquote im Vorjahr nach OECD-Berechnung 42,1 Prozent aus. Das bedeutet, dass von 100 in Österreich erwirtschafteten Euro 42,1 Euro an Steuern und Sozialabgaben fällig wurden. Damit liegt Österreich im vorderen Drittel der OECD-Staaten. Spitzenreiter waren im Vorjahr Dänemark (48,1), Schweden (44,5) und Frankreich (44,2) vor Belgien (44,0), Finnland (43,4), Norwegen (43,2) und Italien (42,9).

Steuer- und Abgabenquote steigt weiter

Im kommenden Jahr wird die Steuer- und Abgabenquote in Österreich dank der beim Sparpaket beschlossenen zusätzlichen Einnahmen nach Einschätzung des Finanzministeriums weiter zulegen - und zwar auf 43,1 Prozent des BIP. Der bisherige Rekordwert wird damit aber noch nicht erreicht. Den historischen Höchstwert erreichte die Abgabenquote in Österreich nämlich im Jahr des schwarz-blauen "Nulldefizits" 2001 mit 44,9 Prozent. Damals lag Österreich auf Rang drei der OECD-Staaten hinter Schweden (damals 49,4) und Dänemark (damals 48,5 Prozent des BIP). (APA, 24.10.2012)