Sofia/Athen - Tausende Bulgaren haben offenbar Pensionen in Griechenland beantragt. Das berichten bulgarische Medien, darunter die Nationale Nachrichtenagentur BTA, unter Bezugnahme auf Informationen der griechischen Zeitung "Hemeresia". Dazu kämen auch viele Bürger aus Rumänien und Polen. Laut der griechischen Zeitung hätten "korrumpierte Angestellte bei den Behörden" den Ausländern geholfen griechische Pensionen zu bekommen.

Falsche Wohnsitz-Angaben

Laut griechischen Angaben haben sich die Pensionsanträge von Bulgaren, die angeblich in Griechenland arbeiten, in den vergangenen Monaten verdreifacht. Dabei lieferten die Bewerber falsche Angaben über einen ständigen Wohnsitz in Griechenland. So fanden die Behörden der staatlichen griechischen Pensionsversicherungsanstalt viele Anträge mit ein und demselben Wohnsitz. So habe es etwa eine 66-jährigen Bulgarin gegeben, die erst vergangenes Jahr ausgereist war, aber mittlerweile schon eine Pension wegen 25-jähriger Arbeitstätigkeit bekommen hatte. Sie werde so mindestens 486 Euro anstatt der in Bulgarien üblichen 130 Euro Pension beziehen.

Seit 2009 sind Bulgaren und Rumänen gleichberechtigte Mitbürger der EU und genießen die Freizügigkeit in Griechenland. So sind sie auch nach einem Jahr Tätigkeit im Nachbarland berechtigt die Mindestpension von 486 Euro, wie auch 230 Euro Sozialhilfe zu beantragen. (APA, 24.10.2012)