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SAP will 2014 rund 2 Milliarden Euro in der Cloud umsetzen

Foto: ap

Europas größtes Softwarehaus SAP meldet weiterhin Wachstumssprünge und schraubt zum Jahresendspurt seine Erwartungen nach oben. Die Erlöse der Walldorfer zogen im dritten Jahresviertel um 16 Prozent an und erreichten rund 3,95 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte. Auf Neunmonatssicht ist der Zuwachs mit 15 Prozent ähnlich hoch. 

Gutes Kerngeschäft

Im Kerngeschäft der Software und den damit verbundenen Dienstleistungen lief es noch besser: Dort legte SAP um 19 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro zu. Von Jänner bis Ende September sind es in dieser Kategorie 18 Prozent (8,94 Milliarden Euro). 

Höhere Messlatte

Mit den guten Zahlen legte der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware die eigene Messlatte ein Stückchen höher. Der Konzern rechnet nun damit, die Umsätze aus dem Kerngeschäft auf Jahressicht um bis zu 12,5 Prozent in Richtung der 13-Milliarden-Euro-Marke zu steigern. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als bisher. 

Übernahme von Ariba

Ein Grund für die besseren Aussichten ist die jüngst abgeschlossene Übernahme des Cloud-Spezialisten Ariba, dessen Geschäfte zum Jahresende mit in den SAP-Büchern stehen werden. In dieser Kategorie will der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware schon 2015 etwa zwei Milliarden Euro umsetzen. Das Wachstum, das SAP für möglich hält, wäre enorm: So waren die Cloud-Erlöse nach den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres mit 12 Millionen Euro für die Maßstäbe des Dax-Konzerns noch zu vernachlässigen, nun sind es im gleichen Zeitraum 2012 immerhin schon 144 Millionen Euro.

Triumph gegen Oracle

Beim Gewinn steht im Quartalsbericht allerdings ein dickes Minus, das sich neben Kosten für die Ariba-Übernahme vor allem mit einem buchhalterischen Sondereffekt erklären lässt. Zwar sind die aktuellen 1,72 Milliarden Euro nach neun Monaten unter dem Strich ein Einbruch von 23 Prozent. Allerdings hatten die Walldorfer im Vorjahresquartal nach einem Triumph im Rechtsstreit gegen den US-Erzrivalen Oracle ihre Rückstellung für das Prozessrisiko deutlich zurückgefahren - in den Büchern tauchten daher damals zusätzlich gut 700 Millionen Euro auf. Um diesen Effekt bereinigt läge SAP auch beim Gewinn auf Neunmonatssicht im Plus.

Mehr Mitarbeiter

SAP stellte jüngst deutlich mehr Mitarbeiter an. Ende September arbeiteten 61.344 Menschen für den Softwareriesen. Das sind 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. (APA, 24.10.2012)