Miami - Im US-Staat Florida ist am Dienstag auf Anweisung des Obersten Gerichtshofs der USA die Hinrichtung eines psychisch kranken Mehrfachmörders in letzter Minute ausgesetzt worden. John Ferguson, der sich selbst als "Herrgott" bezeichnet, leidet laut seinen Anwälten an paranoider Schizophrenie.

Eigentlich sollte Ferguson am Dienstagabend hingerichtet werden. Der Oberste Gerichtshof war in dem Fall bereits zwei Mal angerufen worden. Das Berufungsgericht in Florida gab nun dem Bundesstaat und der Verteidigung bis zum 6. November Zeit, ihre Positionen in dem Fall erneut darzulegen, bevor ein abschließendes Urteil zum Geistzustand und damit zur Straffähigkeit des 64-Jährigen fallen soll.

"Ein Mann, der überzeugt ist, dass er der 'Herrgott' mit Spezialkräften ist und dass er nicht getötet werden kann, sondern nach seiner Hinrichtung auf die Erde zurückkehren wird, um Amerika vor einer kommunistischen Verschwörung zu retten, hat eindeutig kein 'rationelles Verständnis' der Hinrichtung und ihrer Folgen", erklärten Fergusons Anwälte. Ferguson wurde wegen acht Morden in den Jahren 1977 und 1978 zum Tode verurteilt. (APA, 24.10.2012)