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Jahrelang galt die PlayStation 3 als "unknackbar". Tatsächlich hielt das Kopierschutzsystem im Vergleich mit anderen Konsolen den Attacken der Hacker sehr lange stand.

Foto: REUTERS/Yuriko Nakao

Sony sieht sich erneut mit Hackern konfrontiert. Eine Gruppe Tüftlern namens "The Three Tuskateers" hat nicht nur eine eigene Firmware (Custom Firmware) für die PlayStation 3 herausgegeben, sondern auch die Decodierungsschlüssel LV0 Keys, die die Basis für das Verschlüsselungssystem der Konsole stellen. Eurogamer zufolge könnte das System damit ein für alle Mal zur Nutzung von nicht autorisierter Software geöffnet worden sein.

Sony hat den Hack bislang noch nicht kommentiert oder bestätigt.

Universalschlüssel

Zwar könne Sony dem Hack mit neuerlichen Systemupdates entgegenwirken, durch das Bekanntwerden der LV0 Keys sei es aber ein leichtes, jede neue Firmware zu entschlüsseln und so zu verändern, dass sie zur Nutzung beliebiger Software und schließlich auch illegal verbreiteter Spiele eingesetzt werden kann. 

Die "The Three Tuskateers" haben vor geraumer Zeit den Decodierungsschlüssel freigelegt und ihn dann für sich behalten. Zur Veröffentlichung gezwungen sahen sich die Hacker allerdings, als eine chinesische Gruppe namens "BlueDiskCFW" die Daten in die Finger bekam und ankündigte, künftig Custom Firmware-Updates gegen Bezahlung anbieten zu werden. Um zu verhindern, dass jemand anderer von der Arbeit der Tuskateers profitiert, gaben sie die LV0 Keys heraus und schickten innerhalb von 24 Stunden ein Custom Firmware-Update nach.

Katz und Maus

Vor zwei Jahren hieß es zum ersten Mal, dass die PlayStation 3 gehackt sei. Mit Hilfe einer Custom Firmware und einem USB-Dongle-Crack ließen sich kopierte Games direkt von der Festplatte abspielen. Bereits mit dem nächsten Systemupdate 3.60 gelang es Sony allerdings, das Problem einzugrenzen. Wollte man den Crack anwenden, sperrte man sein System automatisch auf neuere Softwareversionen und Systemupdates. Damit wurde der Hack für die Mehrheit der Anwender nicht besonders praktikabel. Für den Urheber des damaligen PSJailbreak hatte der Geschichte ein juristisches Nachspiel, Sony geriet durch seine Klage wiederum ins Visier von Online-Aktivisten. (zw, derStandard.at, 23.10.2012)