Kabul - In Afghanistan ist die Zahl der zivilen Opfer durch selbst gebaute Sprengsätze in den ersten neun Monaten dieses Jahres um ein Drittel gestiegen. Das geht aus einem Bericht der UN-Mission in Afghanistan (UNAMA) hervor, der am Samstag in der Hauptstadt Kabul veröffentlich wurde. "Diese Sprengsätze töten die meisten Zivilisten in dem Konflikt", heißt es in dem UNAMA-Statement.

Nach UNAMA-Zählungen sind zwischen Januar und September dieses Jahres 340 Zivilisten durch solche Sprengsätze Leben gekommen. 599 Menschen erlitten Verletzungen. Das sei eine Steigerung von fast 30 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Erst am vergangenen Freitag wurden durch einen Sprengsatz 18 Afghanen getötet, die an einer Hochzeit teilnahmen.

Die UN-Mission beschuldigt die Taliban, sie würden die Sprengsätze weiter einsetzen, obwohl Taliban-Chef Mullah Mohammad Omar den Einsatz von Anti-Personen-Minen als unislamisch gebrandmarkt hatte. Diesen Bomben fallen nach UNAMA-Angaben auch die meisten Soldaten der internationalen Truppen in Afghanistan zum Opfer. (APA, 20.10.2012)