Brüssel/Belgrad/Pristina - Der serbische Ministerpräsident Ivica Dacic hat nach seinem heutigen ersten Treffen mit dem kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci in Brüssel, das im Beisein der EU-Außenpolitikbeauftragten Catherin Ashton stattgefunden hat, ein weiteres Treffen für November angekündigt. Bis dann wolle Serbien seine Verhandlungsposition vorbereiten, sagte Dacic.
Gegenüber dem staatlichen TV-Sender RTS erläuterte der Regierungschef, dass das Thema der heutigen Gespräche in Brüssel eine "Absprache über den Dialog" gewesen sei. Sie hätten zum Ziel, festzustellen, ob es den Wunsch nach Dialog gebe, so Dacic unter dem Hinweis, dass Belgrad nicht seine Position geändert habe und die Gespräche für "Status neutral" halte. Serbien lehnt die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nach wie vor ab.
Die EU-Außenpolitikbeauftragte Catherine Ashton ist am Nachmittag zuerst mit Dacic und Thaci getrennt zusammengekommen, um danach ein Treffen mit den beiden Ministerpräsidenten abzuhalten. Dieses sei in guter und konstruktiver Stimmung verlaufen. Man habe sich darüber geeinigt, den Dialog der zwei Seiten über eine Normalisierung der Beziehungen fortzusetzen und beide hätten sich verpflichtet, gemeinsam zu arbeiten, wurde eine Aussendung von Ashton von Belgrader Medien zitiert. Darin hieß es auch, dass demnächst ein neues Treffen stattfinden würde.
"Ich habe ihm (Thaci) gesagt, dass der Kosovo genauso ihm wie auch mir gehört, da ich dort geboren wurde", schilderte Dacic sein Gespräch mit Thaci für den serbischen TV-Sender. Der serbische Ministerpräsident wurde in der westkosovarischen Stadt Prizren geboren, wo sein Vater als Polizist tätig war. (APA, 19.10.2012)