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Strom fließt in Aachen nicht nur in die Batterien, sondern auch retour.

Foto: reuters

Wissenschafter der TU Aachen haben kürzlich versucht, das Auto in den Wärmekreislauf eines Einfamilienhauses zu integrieren. Was ziemlich verrückt klingt, stellte sich letztlich als interessante Möglichkeit dar, den CO2-Ausstoß für Haushalt und Autofahren deutlich abzusenken.

Vereinfacht ausgedrückt: Man kann mit der Abwärme des Verbrennungsmotors eines Range-Extender- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs, der gerade die Autobatterie lädt, ein Haus heizen oder zumindest dazu beitragen. Ist die Batterie voll, kann man sogar Strom ins Netz einspeisen. Hat das Netz Überkapazität, wird mit dem Netzstrom die Autobatterie geladen. Das Hybridsystem, in dem wahlweise die Kraft der Elektrizität und die Kraft aus fossilen Quellen genützt wird, erfährt so eine weitere Überhöhung, sozusagen Autofahren und Wohnen als energetisches Gesamtkunstwerk.

Natürlich kann man mit dem Auto allein kein Haus heizen, denn es würde komplett auskühlen, wenn das Auto einmal unterwegs ist, darum braucht man natürlich auch eine Heizung fürs Haus, etwa einen Erdgasbrennwertkessel.

Energetisches Optimum

Wir haben also mehrere Energieformen, die jeweils so genutzt werden, dass ein energetisches Optimum herauskommt. So kann auch das ganze Haus samt dem Auto mit Gas geheizt werden, wenn die Batterien voll sind und das Netz keinen Strom will.

Allerdings muss man für diesen Umfang an Funktionen logischerweise nicht nur das Stromkabel anstecken, sondern auch noch Zu- und Ablauf für den gemeinsamen Heizkreislauf. Man sieht: Eine Zukunft in gewohnter zivilisatorischer Üppigkeit erfordert einen enormen technologischen Kraftakt und ist nicht immer nur mit Komfortgewinn verbunden (zum Kabel auch noch Schläuche). (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 19.10.2012)