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Mitglieder der Verhandlungsdelegationen bei der gemeinsamen Pressekonferenz

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Die Niederländerin Tanja Nijmejer verhandelt für die FARC-Guerilla

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Die Verhandlungen finden unter Ausschluß der Öffentlichkeit im im Hurdalsjoen-Hotel in Hurdal, 50 Kilometer nördlich von Oslo, statt

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Oslo/Bogota - Bei den Friedensgesprächen zwischen der kolumbianischen Regierung und der linksgerichteten FARC-Guerilla in Oslo wurden am Donnerstag erste Fortschritte erzielt. Beide Verhandlungsparteien gaben bei einer geminsamen Pressekonferenz im  Hurdalsjoen-Hotel in Hurdal, 50 Kilometer nördlich von Oslo, an, man habe sich darauf geeinigt, die Verhandlungen am 15. November in Havanna fortzusetzen.

Die Gespräche selbst werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten. Die Friedensgespräche finden unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und mit Begleitung von Chile und Venezuela statt.

 

Die Gespräche sind nach einer ganzen Reihe von Anläufen ein neuer Versuch, den Konflikt zu beenden, der seit der Gründung der FARC 1964 Zehntausende Menschen das Leben gekostet hat.

Dieses Mal sei alles anders, sagte der kolumbianische Chef-Unterhändler Humberto de la Calle. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos setzt darauf, dass das Vorgehen gegen die FARC mit Hilfe der USA in den vergangenen zehn Jahren die Rebellen geschwächt hat. Es war das erste Mal, dass sich Vertreter der Rebellen und der Regierung seit dem Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen 1999 und 2002 öffentlich trafen.

Niederländerin im FARC-Verhandlungsteam

Die FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) haben zudem in letzter Minute die niederländische Rebellin Tanja Nijmeijer, alias "Eillen" und auch "Alexandra", in ihre Delegation für Oslo aufgenommen. Die kolumbianische Regierung habe inzwischen ihr Einverständnis für die Teilnahme Nijmeijers an den Verhandlungen gegeben, wie aus einem in Havanna veröffentlichten FARC-Kommuniqué hervorgeht, das über die Nachrichtenagentur Anncol verbreitet wurde. Nijmeijer soll sich nächste Woche der Delegation in Oslo anschließen. Die 34-jährige Niederländerin hat sich vor zehn Jahren den FARC angeschlossen.

Lateinamerikas älteste Guerilla

Die FARC ist die größte und älteste Guerilla-Truppe Südamerikas. Mit den Jahren wurde ihr Kampf immer weniger politisch. Heute wird die linksgerichtete Truppe eher mit Lösegelderpressung, Drogenhandel und Geiselnahmen in Verbindung gebracht. Hilfsorganisationen zufolge soll sie mehr als 400 Menschen festhalten. Die Rebellen weisen das zurück. Kolumbien ist eines der Länder, in dem die meisten Menschen auf der Welt entführt werden. Lösegelder für die oft jahrelang festgehaltenen Geiseln gelten als Haupteinnahmequelle der Rebellen. (red/APA, 18.10.2012)