Böllnas/Wien - Der Busfahrer eines regionalen Verkehrsunternehmens zwang am Dienstag ein zehnjähriges Mädchen, das Fahrzeug auf einer entlegenen Waldstraße im Osten Schwedens zu verlassen. Die Viertklässlerin war auf dem Heimweg von der Schule in Mohed zur Wohnung ihres Vaters im etwa 40 Kilometer entfernten Böllnas.

Nach etwa der halben Wegstrecke hielt der Chauffeur den Bus an und zitierte das Mädchen zur Kontrolle des Fahrscheins zu sich. Weil sie den verlangten Schein nicht vorzeigen konnte, ließ sie der Fahrer in einem Waldstück aussteigen und fuhr weiter, schreibt die Lokalzeitung "Hela Hälsingland".

Unternehmen "bedauert zutiefst"

Die Zehnjährige erreichte ihren Vater telefonisch, der sie daraufhin abholte und sich beim Verkehrsbetrieb KR-trafik beschwerte. "Ich bedaure zutiefst, was passiert ist. Natürlich darf kein Fahrer so handeln", entschuldigte sich Geschäftsführerin Linda Salén. Laut dem Vater habe seine Tochter die Dauerfahrkarte für den Bus von der Schulverwaltung erhalten und sei bisher immer problemlos nach Böllnas und zu ihrer Mutter nach Söderhamn gekommen.

Auf von KR-trafik organisierten Busfahrten sei es in den vergangenen Wochen mehrmals zu Zwischenfällen mit Busfahrern gekommen, die mitfahrende Kinder bedroht und angeschrien hätten, berichtet "Hela Hälsingland". Viele Kinder würden sich mittlerweile aus Angst weigern, mit dem Regionalbus zur Schule zu fahren. (red, derStandard.at, 18.10.2012)