Freitag (9. November): Kein Staubflankerl, sondern ein Urzeitkrebs.

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Montag (29. Oktober): Klein, aber lebendig sind die Urzeitkrebse.

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Mittwoch (24. Oktober): Yippie! Sie sind geschlüpft!

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Freitag (19. Oktober): Noch immer tut sich nichts tut sich in der Vase. Salz soll jetzt animierende Wirkung auf die Urkrebseier haben.

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Schritt eins (17. Oktober): Wasser ansetzen.

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Auf lässige Urzeitkrebse hoffen.

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Und warten.

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Freitag, 9. November

Die Urzeitkrebse sind diese Woche kaum gewachsen. Das braune Häufchen in der Mitte hat dafür mittlerweile ein Topping aus weißer, schleimig aussehender Substanz. Es wird wirklich Zeit, das Wasser zu wechseln. Davor noch ein miserabler Versuch, die Vasenbewohner abzulichten. "Universum"-Crew, bitte kommen!

Montag, 5. November - Flitzer in der Urzeitsuppe

Es ist wirklich grenzgenial. Nach dem zweiten langen Wochenende tut sich noch immer was in der Urzeitsuppe. Bald müsste das Wasser getauscht werden. Doch wie bringt man die 15 bis 20 Mini-Urzeitkrebse heil aus der Vase raus und wieder rein? Mit der Pipette, wie Poster Herman Kragsvei vorschlägt? Oder gibt es vielleicht doch eine bürotauglichere Variante?

In der Zwischenzeit ein Video. Wieviele Urzeitkrebse zählt ihr?

Montag, 29. Oktober - Fit wie ein Turnschuh!

Etwas bang ging die Etat-Redaktion vergangene Woche in das lange Wochenende. Würden die Urzeitkrebse etwas weniger rührende Zuwendung überstehen? Würde es reichen, nur am Samstag mal "Hallo" zu sagen? Die gute Nachricht vom Montag: Ja. Am Vormittag waren die Tierchen in der Vase fit wie ein Turnschuh. Mal schneller, mal langsamer bewegten sie sich durch das Wasser.

Andernorts gab es auch bewegende Szenen. Bei der "Pforzheimer Zeitung" freute man sich 14 Tage lang über die geschlüpften Tierchen. Dann sah man dort nur mehr "trübe Brühe", versammelte sich um ein WC und sagte "Adieu".

Bei "20 Minuten Online" aus der Schweiz hingegen zählte man Freitag noch "glorreiche ungefähr Sieben" im "Luxus-Aquarium". Für Dienstag notieren: Krebse zählen!

Donnerstag, 25. Oktober - Sie leben! Es wuselt!

Die salzlose Umgebung, in die die Urzeitkrebseier in der Etat-Redaktion ihre Tage bis zum vergangenen Freitag fristeten, sorgte bei Paul Wolf für Kopfschütteln. Per Twitter kam folgende Schelte: "@SabineBuerger will Salzkrebse ohne Salz züchten. Was wär, wenn ich anderen Menschen einfach Luft vorenthalte?" Was wäre, wenn wir uns einfach bei Yps beschweren, weil die Anleitung mal mit mal ohne Salz veröffentlicht wurde? Oder wäre das ein Fall für das Salzamt?

Zurück zur Vase. Auch in der gesalzten Umgebung schien sich lange nichts zu tun. Offen gesagt wurde schon an einen Nachruf Niegeschlüpfter gedacht. Auch Mit-Züchter Clemens Milotta twitterte "wird nichts mehr. Genauso erfolgreich wie vor 20 Jahren". Erzählungen von Dramen hinter Glas, wie die traurige Geschichte von Ernie und Bert, machten die Runde. Doch mehr dazu besser ein anderes Mal.

Nichts bewegte sich also, bis Mitte der Woche eine SMS von der Kollegin kam: "Die Krebse! Sie leben! Es wuselt!" OMG! Endlich! Geil. Genau, der Tag war gerettet!

Und nun? Hoffentlich überleben die Tierchen das Wochenende, damit wir Bescheid sagen können, "wenn sie die nächste Evolutionsstufe erreicht haben", wie es sich Konrad Neuwirth wünscht.

Freitag, 19. Oktober - Eier im "Emergency Room"

Nichts tut sich. Sind die Urkrebse tot ohne jemals gelebt zu haben? Sind diese Urkrebseier einfach nur besonders langsam? Oder bewahrheiten sich doch die Botschaften aus Postings und Tweets, ohne Salz kein Leben? Freitag ist der Tag der lebensrettenden Maßnahmen. "Emergency Room". Ein Esslöffel jodfreies Salz, eine Messerspitze Futter und eine hellere Umgebung soll endlich für Belebung in der Vase sorgen. 

Dazwischen nervenzerreißende Spannung anderswo: "Eine Fruchtfliege sitzt am Beckenrand und liebäugelt mit den Urzeitkrebs-Zwillingen. Was würde Darwin tun?", twittert LaPierrot.

Donnerstag, 18. Oktober - Fehlt das Salz?

Hach, es wäre so schön gewesen. Zwar keine Rock'n'Roller, aber doch eine coole Bande von Urzeitkrebserln.

Doch leider nur ein Traum. Auch wenn einige wenige in der Redaktion schon Fusserl oder Handerl sehen, Donnerstag ist es noch immer still in der Vase. Fehlt das Salz?

Mittwoch, 17. Oktober - Bald Urzeitkrebse-Rock-'n'-Roll?

"Kinder von früher", die nicht erwachsen werden wollen, haben seit vergangener Woche ein neues Spielzeug. Kein Smartphone, kein Tablet, sondern eine Zeitschrift hat der Egmont Ehapa Verlag wiederbelebt. "Yps" lässt 35-Jährige zu Geheimagenten werden oder eben wie in der Neuauflage mit Gimmick zu Urzeitkrebszüchtern. Über die Fortschritte der Urzeitkrebse in der Redaktion hält derStandard.at/Etat in diesem Logbuch am Laufenden. Doch zuerst - noch sind die Urzeitkrebseier innerhalb der Drei-Tages-Phase und verhalten sich ruhig - ein paar Postings, um in Erinnerungen zu schwelgen:

Poster Hamad Leomic erzählt von "damals": "Bis die Urzeitkrebse in das große Gurkenglas kamen, gediehen sie in kleinen transparenten Plastikboxen vor sich hin. Jung und verantwortungslos, wie ich damals war, hab ich eines dieser Böxchen mal ein bissl zu lange am Fensterbankl liegen lassen. Eigentlich wurden die Eier dort tagelang von der Sonne gegrillt. Irgendwann nahm ich die Teile vom Bankl und öffnete den Deckel. So einen bestialischen Gestank hatte ich erst wieder während des Zivildienstes in der Nase. Die Konsistenz des Inhaltes war, sofern ich mich erinnern konnte, schon breiig! Aber es gab auch eine zweite Charge der Krebse, welche es dann ins Gurkenglas schaffte. Einer wurde sogar sichtbar 'riesig' (für meine damalige Einschätzung, d. h. ca. 1 cm lang)."

Werden wir mit dem Alter verantwortungsvoller? Poster "Einundzwanzig" ist zuversichtlich: "Vielleicht bin ich jetzt endlich reif genug für diese Verantwortung ... oder auch nicht :D"

Erste Hürde: Die Beschaffung

Wohl etwas geringer hat der Verlag das Interesse am neuen Heft eingeschätzt. 120.000 Exemplare wurden gedruckt, zu wenig für die große Nachfrage durch den Hype der Generation Social Media. Nachdruck ausgeschlossen, berichtet das Branchenportal Meedia. 39,90 Euro werden sogar schon beim Online-Auktionshaus Ebay dafür geboten, weiß Spiegel Online. Auch derStandard.at/Etat musste vergangene Woche mehrere Verkaufsstellen abklappern. So wie diesen Postern ist es uns aber nicht ergangen.

"Nach dem Echo, was in diversen Geek-Foren und auch hier zu lesen war, hatte ich mich auf eine Aktion a la iPhone- und Harry-Potter-Mitternachts-Verkauf eingestellt. Also habe ich die Nacht vor der Trafik meines Vertrauens verbracht ... aus Angst, dass Yps nach ein paar Minuten ausverkauft wäre ... Die Nacht ... BOMBENSTIMMUNG ... so ganz alleine ... und als die Trafik gegen 7:30 geöffnet hatte ... wusste die Trafikantin nicht mal was YPS ist ... 'Mickey Mouse' könne sie mir anbieten ...", schreibt sich "Zwei Und Vierzig" im Forum von der Seele.

Von "betretenem Schweigen" und "seltsamen Blicken der Anwesenden" erzählt Poster Novi. "Wissen Sie, das gibt's schon seit ein paar Jahren nicht mehr", versuchte es ihm die Trafikantin schonend beizubringen.

Rat und Tat

Blicke gab es auch in der Redaktion. Wissende Blicke einer Kollegin, ihr vifer Urzeitkrebs durfte sich einst auch in einem Planschbecken tummeln. Fragende Blicke eines Kollegen, was mit den Tierchen passieren soll, sollten sie sich vermehren.

Tipps und Warnungen auch auf Twitter. Ja nicht auf den Heizkörper stellen, sonst droht ein Vertrocknungsmassaker, weiß @Zielina, niemals mit Schnitzel füttern, rät @FunkyKaspahr.

Eier ins Wasser

Als die Urzeitkrebseier ins Wasser dürfen, ist das schon ein großer Moment (Video). Wir haben uns übrigens für die Variante ohne Salz entschieden, wie sie am Packerl steht. Dann hat die Kollegin vom Tier-Ressort ganz vorsichtig umgerührt (Video). Am Dienstag roch es schon wie am (Urzeit-)Meer (Video). Donnerstag Rock 'n' Roll? Bleiben Sie dran!

Haustiere der Wiener Social-Media-Agentur webfeuer drehen durch.

Züchten Sie auch Urzeitkrebse? Sind Ihre schon geschlüpft? Posten Sie doch Ihre Erfahrungen und die Fortschritte der Tierchen unter diesem Artikel! (sb, derStandard.at, 9./5.11./29./25./19./18./17.10.2012)