Das ZTE Grand X In.

Foto: derStandard.at/Pichler

Die angenehm texturierte Rückseite.

Foto: derStandard.at/Pichler

Foto bei Tageslicht (Schlechtwetter).

Foto: derStandard.at/Pichler

Foto bei schlechteren Lichtverhältnissen.

Foto: derStandard.at/Pichler

Der Lockscreen lässt sich einfach konfigurieren.

Foto: derStandard.at/Pichler

Intel will mit seiner "Atom"-Prozessorgeneration auch am Smartphone-Markt Fuß fassen. Während man in den vergangenen Monaten nur wenig von sich reden machen konnte, konnte man mittlerweile neue Partner hinzugewinnen. Neben Motorola, das kürzlich das Razr i auf den Markt gebracht hat, ist auch ZTE mit im Boot.

Der chinesische Hersteller hat nun seinen Tegra 2-Androiden Grand X auch in der Intel-Fassung Grand X In veröffentlicht. Wir haben das Gerät einem Kurztest unterzogen.

Gute Haptik

In der Verpackung verbergen sich ein microUSB-Kabel, ein Ladegerät sowie das Telefon selbst. Das LCD-Display weist eine Bilddiagonale von 4,3 Zoll auf, die Auflösung beträgt 540 x 960 Pixel. Insgesamt ist da Gerät gut zu bedienen, lediglich Nutzer mit sehr kleinen Händen könnten Probleme haben.

Obwohl das Case durchgehend aus Plastik besteht, macht das Gerät einen wertigen Eindruck. Insbesondere die texturierte Rückseite überzeugt, da sie einerseits schön aussieht und andererseits auch gute Rutschfestigkeit aufweist. Sie ist allerdings ziemlich schwer zu öffnen. In Sachen Verarbeitung kann man an ZTE keinen Vorwurf machen.

Durchschnittsausstattung

Das Display bietet ordentliche Farbdarstellung, könnte subjektiv aber bei Neigung länger seine Farbtreue behalten. Auch hier gibt es wenig Grund zur Beschwerde, wenngleich der Bildschirm nicht mit Highend-Alternativen wie AMOLED mithalten kann.

Im Inneren werkt ein Intel Atom Z2460 Singlecore, der mit 1,6 GHz getaktet ist und auf einen GB RAM zugreift. Für Grafikbeschleunigung sorgt die Intel GMA-Technologie. Ordentliche 16 GB stehen an Speicherplatz zur Verfügung, eine Erweiterung über den neben dem Akkufach liegenden microSD-Slot um maximal 32 GB ist möglich.

Der Akku ist mit 1.650 mAh für die Leistungsklasse durchschnittlich bemessen. Konnektivität gibt es per n-WLAN, Bluetooth oder 3G (bis HSPA+), für Navigationszwecke ist ein GPS-Modul integriert. Die Hauptkamera liefert acht Megapixel, beherrscht Autfokus, verfügt über einen LED-Blitz und kann Full-HD-Videos aufnehmen. Das frontseitige Aufnahmegerät ist mit VGA-Auflösung eher bescheiden unterwegs.

Vanilla Android mit alternativem Lockscreen

Vorinstalliert ist Android 4.0.4, angenehmerweise in der unveränderten Stock-Version. Lediglich der Lockscreen wurde von "Mi Easy Access" ersetzt. Entsperrt wird durch einen längeren Druck auf den Lock-Button. Zieht man diesen, poppt ein blumenförmiges App-Menü für Schnellzugriff auf. Dieses lässt sich über ein eigenes Programm frei belegen. Auch ein paar Widgets, wie der Kalender oder YouTube, wurden angepasst. Vorinstalliert sind ein paar Apps, darunter X-Office und ein Medienserver zum Freigeben von Inhalten per WLAN.

Benchmarks

Für Alltagstätigkeiten und Casual Gaming ist die Hardware mehr als ausreichend. Das belegen diverse App-Tests und die Benchmarks. Im Quadrant-Testlauf überbietet das Grand X In das Galaxy Nexus mit 2.800 Zählern knapp, wobei das CPU-Rating mit rund 2.950 Punkten dem Samsung-Telefon klar unterlegen ist. Bei AnTuTu scored das ZTE-Phone rund 4.700 Zähler und liegt damit auf dem Niveau des schon älteren LG Optimus 3D.

Der Browsing-Benchmark Vellamo spuckt in Sachen HTML5-Performance eine Wertung von 1.300 aus. Hier befindet sich das Telefon wiederum auf Augenhöhe mit Samsungs Googlephone. Im BaseMark Taiji ES 2.0 zeigt das Grand X In mit durchschnittlich 17,1 Bildern pro Sekunde, dass das Gerät nicht für aufwendige Spiele ausgelegt ist, wenngleich der Wert trotzdem etwas enttäuscht. Unter Last wird das Gerät an der oberen Rückseite merklich warm.

Flotte Kamera, mäßige Bildqualität

Gut schlägt sich das Telefon beim Bilderschießen. Die Kamera löst angenehm schnell aus, der Autofokus reagiert meist zügig. Die Qualität der Aufnahmen (siehe Testfoto) ist bei Tageslicht passabel, wenngleich die Farben kräftiger sein könnten. Mit schlechten Lichtsituationen und hohen Kunstlichtanteilen kommt die Optik allerdings nicht zurecht. Als Resultat entstehen Bilder mit mangelnder Schärfe und deutlichem Rauschen.

Fazit

Insgesamt liefert ZTE mit dem Grand X In ein solides Gerät der unteren Mittelklasse. Durchschnittlichen Anforderungen hält die Hardware allemal Stand, mehr sollte man auch angesichts des Preises nicht erwarten. Im freien Handel ist das Gerät derzeit nicht zu haben, in Österreich ist das Smartphone nur über den Mobilfunker Telering zu beziehen. Der Preis liegt je nach Tarif zwischen 0 und 149 Euro.

Die aktuelle Android-Plattform 4.1 "Jelly Bean" wurde von Google mittlerweile auch für Intels Medfield-Plattform portiert. Ob und wann ZTE ein Update für das Grand X In lanciert, steht aber noch in den Sternen. (Georg Pichler, derStandard.at, 17.11.2012)