Eisenstadt - In der Begas-Affäre ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den früheren Begas-Vorstand Reinhard Schweifer. Die Basis dafür bilden die Ergebnisse der bei der Begas durchgeführten Sonderprüfung. Darin enthaltene Untreue-Vorwürfe bezögen sich auch auf Schweifer, bestätigte der Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Erich Mayer, einen Bericht des "Kurier". Demnach werden bei dem Ex-Manager unter anderem etwaige Unregelmäßigkeiten bei der Bemessungsgrundlage für Provisionszahlungen geprüft.

In einer anderen Angelegenheit ist Schweifer selbst Kläger: Anfang 2011 war er von der Begas in die Vorstandsetage der Begas gewechselt. Im Zuge einer laufenden Sonderprüfung bei der BEGAS beendete Schweifer sein Begas-Vorstandsmandat im April dieses Jahres zunächst freiwillig und wurde im Juni nachträglich fristlos entlassen. Die Kündigung will er nun vor Gericht bekämpfen und die Einhaltung seines Vertrages sowie "die Erfüllung sämtlicher gerechtfertigter Ansprüche" einklagen. BEWAG und BEGAS wurden mittlerweile zur Energie Burgenland AG fusioniert.

Die fristlose Auflösung seines Dienstvertrages sei "in keiner Weise gerechtfertigt", hatte Schweifer in Vergangenheit betont. Begas-Aufsichtsratschef Josef Kaltenbacher hatte die Entlassung mit der Sonderprüfung bei der Begas begründet, deren Ergebnisse "Hinweise auf Unregelmäßigkeiten von Schweifer während seiner Zeit als Begas-Vorstand" geliefert hätten. Kommenden Dienstag geht laut "Kurier" die erste Verhandlungsrunde im Landesgericht Eisenstadt über die Bühne.

Über die Höhe der Forderungen Schweifers an den Ex-Arbeitgeber war vorerst nichts bekannt. Laut "Kurier" liege ein Vorstandssalär bei monatlich rund 15.000 Euro brutto, dazu kämen bei Erfolg Boni bis zu 30 Prozent. (APA, 16.10.2012)