Felix Baumgartners Sprung vom Rande des Weltalls schreibt Mediengeschichte: Mehr als drei Millionen Österreicher saßen vor ihren Fernsehgeräten, als der Salzburger um kurz nach 20.00 Uhr salutierend gen Erde sprang. 2.282 Millionen Zuschauer waren zwischen 20.06 und 20.16 Uhr via ORF eins live dabei und mehr als 830.000 verfolgten das Spektakel auf Servus TV. Während des knapp zehnminütigen Sprungs hatten beide Sender zusammen einen Marktanteil von rund 80 Prozent.

Servus TV, das üblicherweise Marktanteile knapp über einem Prozent verzeichnet, konnte mit seiner fast zehnstündigen Live-Berichterstattung über die Mission Red Bull Stratos durchschnittlich 399.000 Zuschauer vor den Fernseher bannen. Der Marktanteil der Sendung, die um 12.29 Uhr begann und 9,39 Stunden dauerte, lag bei den Erwachsenen ab zwölf Jahren bei 19,4 Prozent. Den Spitzenwert erreichte Servus TV um 21.10 Uhr mit dem ersten Interview nach dem Sprung, die ersten Worte Baumgartners hörten und sahen sich 910.000 Österreicher an.

Rekord-Schallmauern durchbrochen

Auch beim ORF geht Stratos Live in die Geschichte der meistgesehenen Sendungen ein. Der Marktanteil lag während des Sprungs bei 59 Prozent. In der Zeit zwischen Aufstieg und Landung (17.29 und 20.23 Uhr) verfolgten 1,121 Millionen Zuschauer den epochalen Sprung. In Spitzenzeiten schauten 2,296 Millionen Österreicher zu, wodurch Stratos im ORF die höchste Reichweite seit dem Interview mit Natascha Kampusch nach ihrer Flucht am 6. September 2006 hatte.

Die bisher meist gesehene ORF-Ausstrahlung in absoluten Seherzahlen war laut Teletest die "Zeit im Bild 1" zur Nationalratswahl am 24. November 2002, aus der die ÖVP als Wahlsieger hervorging. Die Nachrichtensendung verfolgten damals 2,6 Millionen Menschen. Auf Platz zwei liegt "Die Peter Alexander Show", die am 21. Dezember 1991 2,585 Millionen Zuseher verfolgten. Den dritten Rang nimmt das Gespräch zwischen Natascha Kampusch und dem ORF-Journalisten Christoph Feuerstein ein. Am 6. September 2006 verfolgten durchschnittlich 2,545 Millionen Zuschauer das Interview in einem "Thema Spezial" auf ORF 2.

Freilich wurden auch die Printmedien am Montag vom dreifachen Weltrekord des Österreichers dominiert. Kaum eine heimische Zeitung, die nicht noch eines der ersten Bilder von der glücklichen Landung des Extremsportlers auf seine Titelseite mutierte.

720.000 auf servustv.at

Auch Online erreichte das Live-Abenteuer Rekordzahlen: Servus TV konnte auf seiner Homepage mehr als 720.000 Besucher begrüßen, die für mehr als drei Millionen Seitenaufrufe sorgten. In der Spitze verfolgten über 154.000 User das Live-Geschehen gleichzeitig im Stream. Der Livestream auf TVthek.ORF.at wurde laut ORF mehr als 300.000 mal abgerufen. Red Bull Stratos war auch Thema Nummer eins auf den führenden Social-Media-Plattformen wie Twitter und Facebook.

Der Sprung bescherte auch der Videoplattform YouTube einen neuen Höchstwert: Bis zu acht Millionen Menschen sahen zur Spitze gleichzeitig zu, teilten die Betreiber im offiziellen YouTube-Blog mit. Damit dürfte auch ein neuer Rekord für Live-Übertragungen im Internet aufgestellt worden sein: Als bisheriger Spitzenwert galten mehr als sieben Millionen Zuschauer, die der Internet-Dienstleister Akamai im Jänner 2009 bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama zählte.

Die Konkurrenz-Veranstaltungen

Trotz dieser Traumquoten konnte der "Tatort" auf ORF 2 559.000 Menschen vor den Bildschirm locken. Bei den deutschen Privaten lag Sat.1 mit "Navy C.I.S." und 192.000 ZuschauerInnen aus Österreich vorne. (red, APA, derStandard.at, 15.10.2012)