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Hauselbauer klagen wegen Libor-Skandal.

Foto: EPA/ERIK S. LESSER

London - Im Skandal um Manipulationen des Interbankenzinses Libor haben US-Hausbesitzer nach einem Zeitungsbericht erstmals eine Sammelklage gegen zwölf der weltgrößten Banken eingereicht. Die Kläger argumentierten, durch die Unregelmäßigkeiten bei der Festlegung des Zinses seien ihre Immobilienkredite über Gebühr verteuert worden, hieß es am Montag in der "Financial Times".

Händler bei Barclays, Bank of America und UBS in Europa und Nordamerika hätten den Libor insbesondere an Tagen künstlich in die Höhe getrieben, an denen die Hypothekenzinsen neu festgelegt worden seien. Die Kläger hätten so von 2000 bis 2009 Tausende von Dollar verloren.

Rechtsanwalt John Sharbrough sagte der Zeitung, bis zu 100.000 Immobilienbesitzer könnten gegen die Banken klagen. Zur Höhe des von seinen Mandanten geltend gemachten Schadens äußerte er sich nicht.

Weltweit stehen mehr als ein Dutzend Großbanken unter Verdacht, den Libor in den vergangenen Jahren manipuliert zu haben, darunter auch die Deutsche Bank. Der Zins wird einmal täglich in London ermittelt und beruht auf den Angaben der Institute zu ihren Refinanzierungskosten. Bisher hat lediglich das britische Geldhaus Barclays ein Fehlverhalten von Händlern eingeräumt. Das Top-Management musste daraufhin gehen, zudem wurde der Bank eine Strafe von fast einer halben Milliarde Dollar aufgebrummt. Mit den falschen Angaben haben Händler Gewinne eingestrichen und die wahren Refinanzierungskosten verschleiert. (APA/Reuters, 15.10.2012)