Bild nicht mehr verfügbar.

Felix Baumgartner "20 Tonnen leichter" nach seinem Rekordsprung.

Foto: REUTERS/Balaza Gardi/Redbull/Handout

Bild nicht mehr verfügbar.

Ausstieg in über 39.000 Meter Höhe.

Foto:Red Bull, Stefan Aufschnaiter/AP/dapd

Roswell - Und so endete die Geschichte: Der Salzburger Extremsportler Felix Baumgartner ist nach seinem Rekordsprung am Sonntag um 12.16 Uhr Ortszeit (20.16 Uhr MESZ) sicher in der Wüste von New Mexico gelandet. Er war aus 39.045 Metern Höhe abgesprungen, sein freier Fall dauerte vier Minuten und 19 Sekunden. Der 43-jährige Salzburger riss bei der sicheren Landung jubelnd die Hände in die Höhe und schaute total entspannt (glücklich) drein. Applaus auch in der Mission Control in Roswell, Angehörige umarmten sich. Die Mission Stratos, die nicht ausschließlich, aber in erster Linie Red Bull fasziniert hat, war geglückt. Die Kapsel ist übrigens 25 Minuten später gelandet. Baumgartners erste Reaktion: "Mir sind 20 Tonnen Last von meinen Schultern gefallen. Dazwischen dachte ich, wir müssen abbrechen, weil die Visierheizung nicht funktioniert hat." Ad Sprung: "Teilweise war es richtig gefährlich, ich dachte, ich verliere im Trudeln das Bewusstsein."

Ein paar Minuten davor taumelte er etwa eineinhalb Minuten lang, ehe er wieder Kontrolle über seinen Körper bekommen hat. Baumgartner erreichte eine Geschwindigkeit von 1342,8 km/h, die 1,24-fache Schallgeschwindigkeit. Er durchbrach damit als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer.

Ein Rekord bleibt Kittinger

Nach bangen 90 Sekunden freiem Fall begann Baumgartner mit der Mission Control und seinem Mentor Joe Kittinger zu kommunizieren, der sich darüber sehr freute. Nach rund vier Minuten zog er die Reißleine seines Fallschirms, womit Kittinger den Rekord vom längsten freien Fall aus dem Jahr 1960 behalten hat (4:36 Minuten). Es sei dem 84-jährigen Amerikaner vergönnt, der einst aus einer Höhe von 31 Kilometer abgesprungen ist. Als einer der ersten Gratulanten stellte sich Arnold Schwarzenegger via Twitter ein: "Gratulation Felix. Es war ein Vergnügen, dir zuzusehen."

Bundeskanzler Werner Faymann war noch schneller mit einer Aussendung: " Sein Sprung war für Millionen Menschen weltweit ein faszinierendes Ereignis. Ich bin aber zuallererst froh, dass alles gut gegangen ist."

Es ist also gut gegangen. Dabei hatte es lange danach ausgesehen, als würde die Mission wie schon am Dienstag scheitern. Schuld hatte der Wind in Roswell. Der ist eben oft stärker als ein von Menschen geschaffener Ballon, der mit Helium gefüllt wird und fast 40 Kilometer hoch steigen soll. Der Countdown des Stratosphären-Sprungs wurde mehrmals gestartet und mehrmals gestoppt.

Um Punkt 17.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit passierte das nicht mehr für möglich gehaltene, der Ballon hob samt Kapsel und Baumgartner ab. Das Werbe-Konzept von Red Bull ging auf. Der Aufstieg dauerte rund zweieinhalb Stunden. Der 43-Jährige saß zu diesem Zeitpunkt bereits stundenlang in der Kapsel, die an einem Kran befestigt und mit dem Ballon verbunden war. Baumgartner atmete weiterhin, wie schon zuvor im Wohnwagen, reinen Sauerstoff ein. Um den Wagemutigen in der Kapsel kühl zu halten, wurde mit einem Schlauch kalte Luft hinein geblasen.

Servus TV hielt die Zuschauer stundenlang bei Laune, der öffentlich-rechtliche ORF hielt wacker mit. (red, DER STANDARD 15.10.2012)