Wien (APA) - Nach der Aufkündigung des Journalisten-Kollektivvertrags durch den Verband Österreichischer Zeitungen hat die Journalistengewerkschaft nun die Arbeitsinspektorate wegen möglicher Arbeitszeit-Verstöße angerufen. Öffentliche Proteste gegen die Kollektivvertragskündigung soll es unterdessen nicht nur in Wien geben. Am 22. Oktober seien auch Betriebsversammlungen und Protestkundgebungen in Graz, Salzburg und Innsbruck geplant, teilte die Gewerkschaft am Freitag in einer Aussendung mit.

Die jüngste Eskalierung durch die Verleger habe in der Gewerkschaft zuletzt zu zahlreichen arbeitsrechtlichen und arbeitszeitrechtlichen Anfragen von Beschäftigten aus den Zeitungsredaktionen und von Angestellten aus Konzerntochterbetrieben geführt.

"Die Anfragen waren derart massiv und haarsträubend, dass wir heute gezwungen waren über die gröbsten Missstände das Zentralarbeitsinspektorat und die zuständigen Arbeitsinspektorate zu informieren", erklärte der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der GPA-djp Karl Proyer. "Wir sind zwischenzeitlich überzeugt, dass in zahlreichen Konzerntochterbetrieben, welche den strittigen Kollektivvertrag für Werbung und Marktkommunikation Wien anwenden, geplant und daher regelmäßig Wochenendarbeit ohne ausreichende arbeitsruherechtliche Deckung durchgeführt wird." Von den laufenden Verletzungen der sonstigen Arbeitszeitregelungen abgesehen, sei jetzt "Schluss mit permanenten Überschreitungen von Arbeitszeitbestimmungen", so Proyer. (APA, 12.10.2012)