Viele Parkplätze innerhalb der neuen Pickerlzone sind frei. Die Autos zwischen den freien Flächen sollen von den "Weißkapplern"streng kontrolliert werden.

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Eine kolportierte "Aktion scharf" in Sachen Strafen für nicht vorhandene Parkpickerl sorgt derzeit für Aufregung. Eine solche gebe es jedoch nicht, bekräftigte Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou am Freitag in einer Stellungnahme. Die Überwachungsorgane seien jedoch gesetzlich verpflichtet, die notwendigen Kontrollen durchzuführen.

"Nach Gesprächen mit der Polizei, die seit 1. September 2012 auch für die Überwachung der Kurzparkzonen in Wien zuständig ist, kann ich ausschließen, dass es in Wien derzeit eine Aktion scharf zum Thema der Parkraumüberwachung gibt, weder von der Stadt Wien initiiert noch von der Polizei selbst", erklärte die Ressortchefin. Die Zusammenarbeit mit der Polizei, so betonte sie, klappe hervorragend.

Offenbar mehr Strafen

Auch wenn es keine "Aktion scharf" gibt: Gestraft wird offenbar trotzdem mehr. Die "Kronen Zeitung" berichtet von bis zu 10.000 Strafzetteln, die in den Tagen nach Ablauf der dreitägigen Schonfrist an Pickerlsünder und Falschparker ausgefolgt wurden.

Laut Behörden liegt das an der jüngst erfolgten Reform, bei der die städtischen "Blaukappler" und die zur Polizei gehörenden "Weißkappler" zusammengelegt wurden. Die neue Truppe darf sowohl Parkgebühren kontrollieren als auch StVO-Verstöße ahnden – und zum Beispiel Parkkrallen anlegen.

Strengere Kontrollen

Laut der Tageszeitung "Österreich" gibt es aufgrund der Reform mehr Personal für die Überwachung. Strengere Kontrollen – etwa in Einkaufsstraßen – seien die Folge. Kontrollen könnte es in Zukunft übrigens auch in Stadtteilen geben, die bisher nicht vom Parkpickerl (der Ausnahmeregelung für Anrainer, Anm.) betroffen waren.

Laut "Die Presse" wiederum kann sich Vassilakou vorstellen, die Parkraumbewirtschaftung auch in Bezirken jenseits der Donau einzuführen. Die neuerliche Ausdehnung der Pickerlzone ist bereits Gegenstand von Debatten, wobei die Grünen sich offenbar größere Schritte vorstellen können als der Koalitionspartner SPÖ. Bürgermeister Michael Häupl hat diese Woche in einem Gespräch nämlich betont, dass zwar "Adaptierungen" möglich seien, er eine großräumige Ausdehnung aber nicht für sinnvoll erachte. (APA/red, 12.10.2012)