Wien - Weltweit sei jede dritte Frau zwischen 20 und 24 Jahren (insgesamt 70 Millionen Menschen) verheiratet worden, als sie noch minderjährig war, elf Prozent seien bei der Hochzeit jünger als 15 Jahre gewesen. Das berichtet das Uno-Kinderhilfswerk Unicef anlässlich des Weltmädchentages, den die Uno erstmals am 11. Oktober begangen hat.

"Kinderehen bedeuten für die betroffenen Mädchen meist Schulabbruch, Schwangerschaft und ein Leben in Abhängigkeit und Unterdrückung", sagt Gudrun Berger, Geschäftsführerin von Unicef Österreich. Jedes Jahr sterben schätzungsweise 50.000 junge Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren an Komplikationen bei der Schwangerschaft und der Geburt - die häufigste Todesursache für Mädchen in dieser Altersgruppe.

Weltmädchenreport 2012 veröffentlicht

Am Mittwoch wurde auch der Weltmädchenreport 2012 veröffentlicht. Demnach soll weltweit jedes dritte Mädchen keinen Zugang zu Bildung haben. 39 Millionen der elf- bis 15-jährigen Mädchen sollen überhaupt nicht in die Schule gehen.

Das wirkt sich ebenfalls auf die Gesundheit aus: Durch jedes Jahr, dass Mädchen Entwicklungsländern länger zur Schule gehen, sinke die Kindersterblichkeit in diesen Ländern um zehn bis 15 Prozent, so der Bericht. (red, DER STANDARD, 12.10.2012)