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Christoph Hagen, Nationalratsabgeordneter.

Foto: APA/Schlager

Das Team Stronach wächst weiter. Christoph Hagen, BZÖ-Nationalratsabgeordneter, hat seinen Wechsel zu Stronach in der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" bestätigt. Noch am Donnerstag hatte er entsprechende Gerüchte dementiert. Das BZÖ reagierte prompt: Hagen ist aus der Partei ausgeschlossen worden. Das teilte Bündniskoordinator Markus Fauland in einer Aussendung mit. Hagen sei "ein Paradebeispiel für Wahrheit, Transparenz, Fairness Marke Stronach", spottete Fauland in Anspielung auf gestrige Aussagen Hagens, wonach er das BZÖ nicht in Richtung Stronach verlassen wolle.

Hagen habe ihm noch gestern, "am Todestag Jörg Haiders", persönlich versichert, nicht zu wechseln, erklärte der Bündniskoordinator: "Jeder kann sich damit seine Meinung selbst bilden."

Hagen: "Frustration" über Bucher

Hagen hat seinen Wechsel mit "Frustration" begründet. Die Vorarlberger Landesgruppe sei von Parteichef Josef Bucher "im Stich gelassen" worden, sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wien. Obwohl die Stronach-Partei mit Hagen nun bereits fünf aktive Abgeordnete aufweisen kann, wird noch kein Klubstatus beantragt. Denn bis Ende Oktober rechne man ohnehin mit weiteren Wechseln aus dem orangen Lager, womit man fünf Mandatare aus der gleichen Wahlpartei hätte - was automatisch Klubstatus bedeuten würde.

Geld habe er für seinen Wechsel jedenfalls keines bekommen, eine entsprechende Frage wies Hagen empört zurück. Stronach selbst war bei der Pressekonferenz nicht anwesend.

Weitere Wechsel

Am Donnerstag hatte es auch geheißen, dass die steirische Abgeordnete Martina Schenk von den Orangen zu Stronach wechsle. Sie dementierte jedoch am Donnerstagabend.

Mit Hagen hat das Team Stronach fünf Nationalratsabgeordnete beisammen, womit es Klubstatus beantragen könnte. Das Problem: Der ehemalige SPÖ-Abgeordnete und jetzige Stronach-Spitzenkandidat in Kärnten, Gerhard Köfer, ziert sich. Der wilde Abgeordnete hat schon im Vorfeld gegenüber ATV angegeben, nicht für einen eigenen Parlamentsklub zur Verfügung stehen zu wollen. Bleibt er dabei, bräuchte Stronach noch einen weiteren Abgeordneten - mit Schenk wäre eine Kandidatin also schon gefunden.

Judoka Reiter kämpft für Stronach

Ein weiterer Prominenter ist ebenfalls im Gespräch: Patrick Reiter, ehemaliger Judo-Weltmeister, soll das Team Stronach unterstützen und als Kandidat für die Nationalratswahl aufgebaut werden. (APA/rasch, derStandard.at, 12.10.2012)