Linz/Wien - "Die Werteinheiten reichen nicht aus": Dieser Befund stammt vom Bundesverbandsvorsitzenden der Elternvereine an höheren Schulen, Theodor Saverschel, und vom Präsidenten des Landesschulrats für Oberösterreich, Fritz Enzenhofer (ÖVP). Der eine, der Elternvertreter, merkt es daran, dass die Schüler immer öfter mit einer Kürzung von Freigegenständen konfrontiert sind, der andere, der Präsident, an den zunehmenden Protesten dagegen.

Zuletzt war es ein Antrag der Lehrer-Initiative "SOS Theater" auf Teilnahme an einem "Aktionstag" (18. Oktober) in Wien, den Enzenhofer nicht genehmigte. Er sah darin eine unzulässige "Instrumentalisierung" der Schüler. Die Schultheater-Vertreter möchten damit auf den (Einspar-)Druck auf ihr Fach aufmerksam machen. (der STANDARD berichtete).

Tatsächlich hat die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl auf 25 an den AHS-Unterstufen zu Kürzungen bei den Freifächern geführt. Laut Elternvertreter Saverschel nicht erst seit jetzt, "aber es eskaliert gerade".

Enzenhofer erklärt: Wenn man mit einer begrenzten Menge an " Werteinheiten" (Finanz- und Personalressourcen) mehr machen will, "kann ich mir halt bestimmte andere Dinge nicht mehr leisten". Und in Oberösterreich hätten - genehmigt vom Ministerium - an einigen AHS die Lehrer auf exakte Einhaltung der 25er-Grenze (das Gesetz erlaubt bis zu 30 Schüler) beharrt, was den Spielraum für Extras wie etwa " Darstellendes Spiel" verringert habe.

Dass ihm Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) nun eine "Taskforce" schickt, die die Mittelverwendung (seit 2008 soll es pro Schüler um 20 Prozent mehr Werteinheiten geben) überprüft, registriert Enzenhofer " gelassen": "Das Ministerium hat ja alle Daten, und die Klassengröße hat der Nationalrat beschlossen." (Lisa Nimmervoll, DER STANDARD, 10.10.2012)