Wien - Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich geeinigt: Im Metallgewerbe steigen die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und die Lehrlingsentschädigungen ab 1. Jänner um 3,4 Prozent, die Ist-Löhne um 3,2 Prozent. Zulagen und Aufwandsentschädigungen werden um 3 Prozent erhöht, teilte die Produktionsgewerkschaft (Pro-Ge) am Dienstag mit.

"Der Abschluss ist hart erkämpft", sagte Verhandlungsleiter und Pro-Ge-Vorsitzender Rainer Wimmer. Trotz der Unterschiede und Gegensätze sei die Sozialpartnerschaft im Gewerbe sehr konstruktiv und habe Handschlagqualität.

Arbeitgeber: "Noch tragbarer Kompromiss"

"Im Hinblick auf die schwachen Konjunkturprognosen für das kommende Jahr erscheint der Abschluss als noch tragbarer Kompromiss", erklärten die Arbeitgeberverhandler unter der Führung von Andreas Lahner und Siegfried Steiner. Die Verhandlungspartner hätten sich auch aus eine Arbeitsgruppe zur Förderung der Lehrlingsausbildung geeinigt.

Der Kollektivvertrag für das Metallgewerbe gilt den Angaben zufolge für etwa 43.000 Mitgliedsunternehmen mit knapp 190.000 Beschäftigten. Er gilt für Berufsgruppen wie Elektrotechnik, Metalltechnik, Mechatronik und Kfz-Mechanik sowie die Installateure.

Metallindustrie ringt weiter um fünf Prozent

Die Metallindustrie ringt weiter um das angestrebte Plus von 5 Prozent. "Am Mittwoch findet in Amstetten eine österreichweite, medienöffentliche Betriebsrätekonferenz statt, wo die weitere Vorgansweise und Strategie beschlossen werden", sagte Pro-Ge-Sprecher Mathias Beer. Die nächste (vierte) KV-Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern findet am 18. Oktober statt.

In den beiden Tagen davor wird es zu Betriebsversammlungen in den Betrieben der Maschinen- und Metallwarenindustrie kommen, wo die Beschäftigten über den Verhandlungsstand informiert werden. Die Branche umfasst etwa 180.000 Arbeitnehmer in rund 1.250 Betrieben.

Derzeit liegen von Arbeitgeberseite zwei Angebote auf dem Tisch - und diese liegen weit unter den Vorstellungen der Gewerkschafter: Eine Erhöhung von 2,26 Prozent, also unter der Inflationsrate, bzw. ein Plus von 2,4 bis 2,8 Prozent, aber nur wenn Verschlechterungen im Rahmenbereich, also bei den Arbeitszeiten, hingenommen werden. (APA, 9.10.2012)