Frankfurt am Main - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Montag mit tieferer Grundtendenz aus dem Handel gegangen. Der DAX verlor 106,66 Punkte oder 1,44 Prozent auf 7.291,21 Einheiten. Der TecDAX sank um 4,96 Punkte oder 0,60 Prozent auf 824,76 Punkte.

Der M-DAX ermäßigte sich um 100,21 Punkte oder 0,88 Prozent auf 11.249,48 Zähler. Der HDAX schloss mit 3.715,92 Einheiten und einem Minus von 51,05 Zählern oder 1,36 Prozent. Der C-DAX verlor 8,80 Punkte oder 1,35 Prozent auf 642,81 Zähler.

Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG verwies zudem auf die anhaltenden Unsicherheitsfaktoren als Belastung. "Zu Konjunktursorgen dies- und jenseits des Atlantiks und einer konjunkturellen Abschwächung im ostasiatischen Raum gesellt sich nach wie vor die europäische Schuldenkrise", erinnerte er. Die europäischen Finanzminister kamen am Montag in Luxemburg zusammen, um den ständigen Rettungsschirm ESM aus der Taufe zu heben. Derweil dämpfte die Bundesregierung die Hoffnungen Griechenlands auf rasche Zugeständnisse beim Spar- und Reformprogramm. Zudem warte mit der nun beginnenden Berichtssaison eine Flut von Quartalszahlen auf die Anleger, so Kuhn weiter. "Dabei macht sich bei einer Vielzahl von Investoren Skepsis breit, ob die Unternehmen den Erwartungen gerecht werden können."

Commerzbank rutschen ab

Die Papiere der Commerzbank waren nach den gut viereinhalb Prozent Zuwachs in der Vorwoche nun mit minus 3,03 Prozent schwächster Wert im DAX. Auch für die Aktien der Deutschen Bank ging es um 2,50 Prozent bergab. Der heimische Branchenprimus erlitt zudem einen Nackenschlag im Kirch-Prozess: Das Oberlandesgericht München hält es für "sehr wahrscheinlich", dass der einstige Vorstandschef Rolf Breuer den 2002 ums Überleben kämpfenden Medienkonzern von Leo Kirch gezielt unter Druck gesetzt habe - dies zeigt ein noch nicht veröffentlichter Gerichtsbeschluss, der der dpa vorliegt.

Die Autotitel büßten ebenfalls einen Teil ihrer jüngsten Erholungsgewinne ein, allen voran Daimler mit minus 2,55 Prozent. Die VW-Vorzüge gaben 2,22 Prozent ab. BMW litten mit minus 1,54 Prozent etwas weniger. Die Münchner steuern auf einen Absatzrekord bei Motorrädern zu, wie BMW-Motorrad-Chef Stephan Schaller der "Welt am Sonntag" mitteilte. Auch für 2013 zeigte er sich zuversichtlich.

Derweil waren die Aktien der Deutschen Post die einzigen Gewinner im Dax: Sie schlossen 0,39 Prozent höher. Der zweite Wert ohne Verluste waren die Papiere von SAP, die prozentual unverändert aus dem Handel gingen: Börsianer spekulieren darauf, dass der Softwarekonzern noch vor dem offiziellen Termin am 24. Oktober Eckdaten für das dritte Quartal veröffentlicht - diese dürften nach Einschätzung der UBS solide ausfallen. (APA, 8.10.2012)