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Alonso auf Abwegen.

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Sebastian Vettel frohlockt über seinen 24. Sieg.

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Suzuka - Es ist nicht allzu weit hergeholt, dass ein Autorennfahrer von einem Auto träumt. Sebastian Vettel gab zwar nichts von seinen Träumen preis, berichtete aber der Welt immerhin von einem Konjunktiv. "Viel besser geht es nicht. Wenn ich nachts von einem Auto träumen würde, würde es genauso aussehen. Ich hatte zu jeder Zeit die Kontrolle und hätte mich auch noch steigern können", sagte er nach seinem souveränen Triumph mit dem Red Bull, zu dem er "Abbey" zu sagen pflegt.

Felipe Massa kam mit seinem Ferrari 20 Sekunden später als Zweiter an. Es war der erste Podestplatz für den Brasilianer seit fast einem Jahr. Ob die Scuderia seinen zu Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert, ist offen. Dritter vor mehr als 100.000 Zuschauern wurde der Japaner Kamui Kobayashi im Sauber. "Erstmals auf dem Podest und das auch noch in Japan, fantastisch", frohlockte der Lokalmatador.

Alonsos Malheur

Fernando Alonso hingegen war sauer. Kimi Räikkönen schlitzte im Gedränge nach dem Start mit dem Frontflügel seines Lotus dem Ferrari des Spaniers einen Hinterreifen auf, worauf sich dieser von der Strecke drehte. "Es ist eine Schande, wenn du noch nicht einmal über die erste Kurve hinauskommst", stellte der WM-Führende fest, dem Vettel fünf Rennen vor WM-Schluss bis auf vier Punkte nahegerückt ist. Es war ein Rennunfall, der keine weiteren Konsequenzen nach sich zog.

Eindeutig für schuldig befunden und zu einer Zehn-Sekunden-Strafe in der Box verurteilt wurde hingegen wieder einmal Romain Grosjean. Der Franzose im Lotus räumte gleich nach dem Start Mark Webber von der Strecke. "Das ist eigentlich ziemlich beschämend für ihn auf diesem Niveau", empörte sich Webber, der nach einem außerplanmäßigen Reparaturaufenthalt mit seinem Red Bull Neunter wurde. "Es war ein dummer Fehler", gestand Grosjean, der in Belgien nach dem Start Alonso abgeschossen hatte und dafür in Monza gesperrt war. Webber: "Vielleicht braucht er einen weiteren Urlaub."

Vettels Hattrick

Es war Vettels zweiter Hattrick, bestehend aus Pole-Position, schnellster Rennrunde und Sieg, nach 2011 in Indien. Und der dritte Saisonsieg sowie der 24. seiner Karriere. Womit der Deutsche in der ewigen Bestenliste mit dem Argentinier Juan Manuel Fangio gleichzog und auf Platz neun rangiert. Die nächsten, die es zu schnappen gilt, sind Niki Lauda und der Schotte Jim Clark, die es auf 25 Siege brachten.

Ganz vorn und auf absehbare Zeit nicht erreichbar thront Michael Schumacher, der seine letzte Saison bestreitet. Der siebenfache Weltmeister und 91-fache GP-Sieger war freilich auch in Japan weit davon entfernt, seinen Rekord auszubauen. Der 43-jährige, der in der Startaufstellung nach seiner Kollision mit Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) in Singapur um zehn Plätze zurückversetzt worden war und die Arbeit als 23. und Vorletzter aufnahm, kämpfte sich mit seinem Mercedes zwar tapfer durch das Feld, verpasste aber als Elfter einen Punkt knapp. (bez, DER STANDARD, 08.10.2012)