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Peer Steinbrück, Kanzlerkandidat.

Foto: AP/Loos

Tagelang war der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wegen seiner hohen Nebenverdienste unter Beschuss gewesen, jetzt geht er in die Offensive. In der Bild-Zeitung kündigte Steinbrück an, all seine Nebeneinkünfte seit Herbst 2009 offenzulegen.

In zwei bis drei Wochen wird eine von ihm beauftragte Düsseldorfer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Auftraggeber, Ort und Thema jedes einzelnen Vortrages" veröffentlichen. Außerdem wird er "das durchschnittliche Honorar der bezahlten Vorträge vor und nach Steuern in den Jahren 2009 bis 2012" in der Öffentlichkeit bekanntmachen.

Steinbrück hat seit 2009 mindestens 500.000 Euro durch Nebenjobs zu seiner monatlichen Abgeordnetenentschädigung (7960 Euro) verdient. Bundestagsabgeordnete müssen Honorare (etwa für Vorträge) ab 1000 Euro monatlich anführen, wobei es drei Kategorien zur Veröffentlichung gibt: Stufe 1 - bis 3500 Euro, Stufe 2 - bis 7000 Euro, Stufe 3 - ab 7000 Euro.

Dieses System soll nun geändert werden, die Fraktionen im Bundestag sind sich aber noch nicht einig, wie. Die CDU/CSU will sechs Kategorien der Veröffentlichung einführen, die Grünen zehn. Die Linke und nun auch Steinbrück fordern völlige Transparenz: Nebeneinkünfte sollen künftig auf "Heller und Pfennig" dargelegt werden. (Birgit Baumann aus Berlin /DER STANDARD, 6.10.2012)