Teheran - Beim Freitagsgebet im Iran haben die Geistlichen landesweit die Bevölkerung angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise und der rasanten Talfahrt der Nationalwährung Rial zum Durchhalten aufgerufen. In Teheran, wo es am Mittwoch bereits zu schweren Protesten gegen den Wirtschaftskollaps des Landes gab, sprach der ultra-religiöse Hardliner Ahmad Khatami seinen Landsleuten Mut zu.

"Wir Perser haben in den letzten 33 Jahren genug schwere Lasten zu tragen gehabt und ich bin mir sicher, dass wir auch diese bravourös meistern werden", so Khatami. Gleichzeitig forderte er die verantwortlichen Politiker zu einem "raschen Handeln" auf. Jetzt müssen die Regierung, das Parlament und die Justiz Hand in Hand arbeiten und die Bevölkerung entlasten, so die Forderung des einflussreichen Ayatollahs.

Khatami sparte auch nicht mit Seitenhieben auf den Westen: "Unser Land ist trotz der Probleme in einem stabilen Zustand, es gibt keine Krise. Schauen Sie sich die USA an, dort gibt es so viele Arme, wie unser Land Einwohner hat (Anm. 75 Mio.). Das was der Westen versucht hat, in den acht Jahren des erzwungenen Krieges gegen den Irak zu erreichen, versucht er nun mit einem Wirtschaftskrieg. Doch die iranische Nation wird am Ende als Sieger hervorgehen".

Der iranische Rial hat in den vergangenen Tagen um 30 Prozent an Wert verloren. Ein Euro dotierte am Donnerstag bei 45.000 Rial, ein US-Dollar bei 36.000. (APA, 5.10.2012)